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Bericht

Schnelle Information für den Katastrophenfall

Erste Tests für „Emergency Warning System“ über Digitalradio

Immer mehr Digitalradio - Servicedienste halten Einzug ins Auto - hier: Präsentation von Journaline im Auto auf IFA 2013 Quelle: ARD Foto/NDR 31.10.2013

Im Autoradio läuft gerade der Titel “Nur noch kurz die Welt retten“ von Tim Benzko. Plötzlich wird das Programm unterbrochen und eine Durchsage meldet eindringlich: „Achtung Hochwasserwarnung; die Pegelstände der Elbe erreichen jetzt die Fünf-Meter-Marke. Die Bevölkerung aus dem Einzugsgebiet wird sofort evakuiert.“ Direkt nach der Notfalldurchsage schaltet das Gerät wieder auf den Song im Radio um.

Eine solche lebensrettende „Emergency Warning Message“ im Katastrophenfall kann unabhängig davon, welches Radioprogramm gerade gehört wird, übertragen werden. Theoretisch. Im DAB-Standard ist eine solche Funktion bereits vorgesehen, genutzt wird sie derzeit allerdings noch nicht. Johannes Trottberger, Geschäftsführer der Bayern Digital Radio GmbH (BDR), will das ändern. Derzeit testet die BDR gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) in Erlangen das Emergency Warning System (EWS) und untersucht, ob herkömmliche Digitalradio-Geräte Notfallmeldungen überhaupt empfangen und ausspielen können. Johannes Trottberger sagt: „Für die Öffentlichkeit zeigen wir auf einem Noxon-Gerät auf den Medientagen München, wie dieses System funktioniert. Das Noxon ist übrigens das einzige Digitalradio, was EWS bereits heute unterstützt.“ Als nächster Schritt sei es wichtig, die oberen Meldebehörden und insbesondere die Bayerische Staatskanzlei über Möglichkeiten und Notwendigkeit dieses Systems zu informieren.

Olaf Korte, der das Projekt von Seiten des Fraunhofer-Instituts begleitet, erklärt, dass man bei der Präsentation auf den Medientagen München sogar noch einen Schritt weiter geht: „Wir demonstrieren mit dem EWS die spezielle Nutzung des über Digitalradio übertragenen Textdienstes Journaline für Notfall- und Katastrophenmeldungen. Diese werden somit nicht nur akustisch übertragen, sondern zusätzlich auch als Warnhinweis in Form einer Textnachricht. Das kann gerade für Hörgeschädigte oder auch nicht deutschsprachige Menschen extrem wichtig sein“, so Korte. Ein Beispiel: Im Katastrophenfall blinkt eine LED am digitalen Radiogerät, dann erscheint ein Text auf dem Display „Achtung: Katastrophenmeldung, weitere Informationen auf Journaline“.

Der über DAB+ ausgestrahlte Dienst Journaline wird auf den Medientagen nicht nur auf dem Noxon-Gerät am Stand der BDR gezeigt. Seit Juli 2013 ist Journaline auch als Option in allen BMW Baureihen und damit erstmals auch im Auto verfügbar. Mit dem optional bestellbaren „Navi Professional“ sind unter anderem DAB+ und auch Services wie Journaline empfangbar. Daher präsentiert das Fraunhofer-Institut Erlangen einen BMW (M 135i) mit eingebautem Navi Professional auf der Messe. „Wir wollen den Besuchern zeigen, wie Journaline im Fahrzeug integriert ist und wie es dort bedient werden kann“, so Korte. Rund 20 Broadcaster bieten bereits Textnachrichten über Journaline an, allen voran das Deutschlandradio mit einem umfangreichen Nachrichtenservice. „Für Journaline ist es ein Meilenstein, dass man ihn jetzt auch im Autoradio abrufen kann“, sagt Korte. Daher sei es für ihn wichtig, dass jetzt möglichst schnell spezielle Journaline-Inhalte für Autofahrer entwickelt und angeboten werden.

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