In der vergangenen Bundesliga-Saison standen die Video-Assistent-Referees (VAR) häufig in der Kritik - bei der WM scheint es besser gelaufen zu sein. Was kann die Bundesliga lernen?
Der VAR sollte nur bei absolut sicheren Fehlentscheidungen eingreifen. Das bedeutet, es genügt ein Wort, z.B. Strafstoß, und dann hat der SR dem VAR zu vertrauen und ohne eine Nachprüfung wird diese Entscheidung akzeptiert. Das Nachprüfen bei Abseitsentscheidungen, die sich im Zentimeterbereich befinden, ist widersinnig.
Bei der WM wurden strittige Szenen auf Bildschirmen im Stadion gezeigt. Inwieweit könnte das auch eine Lösung für die Bundesliga sein?
Wenn es sich w.o. beschrieben nur um solche Entscheidungen handelt, ist das vernünftig und wird letztlich von allen akzeptiert. Dort wo der VAR interveniert, dann jedoch die Verantwortung wieder zum SR schiebt und der dann doch entscheidet (richtig oder falsch oder weder noch) bringt er nur noch mehr Verwirrung.
Im Schnitt wurden bei der WM-Vorrunde – wie in etwa auch in der Bundesliga – knapp sieben Entscheidungen pro Spiel überprüft, 0,35 wurden tatsächlich geändert (Bundesliga 0,31). Lohnt sich der ganze Aufwand und die Diskussion überhaupt?
Wenn nur die absoluten Fehlentscheidungen korrigiert werden, muss man eine Quote von 100 % richtiger Entscheidungen erreichen und das betrifft dann vielleicht im Durchschnitt eine Entscheidung oder weniger pro Spiel.
Unterm Strich – welche Zukunft hat der VAR aus Ihrer Sicht?
Man wird diese Entwicklung nicht aufhalten können. Würde man das System wieder abschaffen, würden die Kommentatoren bei jeder strittigen Situation den Videobeweis ins Spiel bringen. Das System optimieren bedeutet in erster Linie SR und VAR dürfen nicht in Konkurrenz stehen, sie müssen sich absolut vertrauen, dann kann es funktionieren.
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