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Porträt

Radioschauen auf dem Handy

Zukunftsmodell für Hörfunkveranstalter?

Radioschauen auf dem Handy Quelle: Spodradio Alexander Hiller Redakteur Meinungsbarometer.info 30.11.2005

Der neue Song von Robbie Williams läuft und auf dem Handydisplay erscheinen Albumtitel und Tourdaten. Radio hören mit dem Handy ist nichts Neues - Radio schauen schon. Die Stuttgarter Firma Spodradio macht das seit Anfang November möglich. “Wir machen Radio zur interaktiven Jukebox”, sagt Spodradio Vicepresident Tom Neumann. Die Jukebox funktioniert allerdings nicht über das Handynetz, sondern über UMTS oder GPRS. Die Handynutzer wählen sich also mit ihrem Telefon ins Internet ein und zapfen den Livestream eines Radiosenders ihrer Wahl an. Die Spodradio- Software auf dem Handy erkennt die gespielten Songs und liefert automatisch den passenden Content auf den Bildschirm. “Infos zum Interpreten werden in jedem Stream mitgeschickt. Wir nutzen das aus und senden unsere Zusatzdienste mit”, sagt Neumann.

Die meisten Infos - wie Fotos und Tourdatendie die Radiohörer am Ende auf ihren Displays sehen, werden von den Plattenlabels kostenlos zur Verfügung gestellt. “Bei uns selbst sitzen drei bis vier Leute, die auch zusätzlich noch Texte schreiben”, sagt Neumann. Insgesamt hat das Unternehmen 20 Mitarbeiter.

Spodradio ist für die teilnehmenden Sender und ihre Rezipienten kostenlos. Die müssen lediglich die anfallenden Kosten für die Internet- Verbindung bei ihrem Netzbetreiber bezahlen. Geld verdienen lässt sich mit dem Geschäftsmodell auf andere Weise: Bislang
kann man zwar Klingeltöne bei Spodradio direkt aufs Handy laden. In Zukunft soll aber auch ein großer Shop an den Service angekoppelt werden. So ließen sich künftig Konzertkarten, Fan-T-Shirts oder Bücher direkt über Handyradio bestellen. "In circa einem halben Jahr könnte es so weit sein”, sagt Neumann. “Radio liefert den idealen Content, um die UMTS-Technik in diese Richtung voranzutreiben.” Außerdem ist natürlich auch eine Verbreitung über andere Datenwege denkbar. “Individuell abrufbare Zusatzinformationen und Unterhaltungsangebote werden immer wichtiger und können bald auch über neue Plattformen wie DMB und DVB-H verbreitet werden”, sagte der Präsident der Landesmedienanstalt für Baden-Württemberg (LFK) Thomas Langheinrich bei der Präsentation von Spodradio Anfang November. Spodradio ist im DVB-H Forschungsteam. “Wir setzen auf neue DVB-H Handys, die im nächsten Jahr auf den Markt kommen sollen”, sagt Neumann.

Und darauf setzen auch die Radiosender: “Visual Radio wollten wir schon lange machen und das Konzept von Spod war überzeugend”, sagt der stellvertretende Programmdirektor von big FM Martin Liss. Der Stuttgarter Radiosender ist Spodradio-Partner der ersten Stunde. “Wir glauben, dass sich Radio in nächster Zeit extrem weiterentwickeln wird”, sagt Liss. Visual Radio sorgt nach seiner Überzeugung für starken Zuspruch bei der Zielgruppe der 14- bis 35-Jährigen. “Die Industrie wird bald merken was da für großartige Werbemöglichkeiten entstehen.”

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