Digital Advertising wird für Radiosender immer wichtiger. Welche Rolle spielt die digitale Vermarktung in Ihrem Hause?
Digital Advertising wird immer wichtiger. Bedingt durch recht geringe Online-Only-Reichweiten und natürlichen Inventarbeschränkungen nimmt Digital Advertising leider bisher nicht den Stellenwert ein, den sich viele wünschen. Auch im Jahr 15 des Digital Advertising ist der Anteil rein digitaler Erlöse bei uns geringer als 1 % des Gesamtumsatzes.
Native Ads, Geotargeting usw. ermöglichen zielgenaue Werbeansprachen in einer ganz neuen Qualität. Welche neuen, digitalen Werbeformen bieten Sie Ihren Kunden?
Über unsere nationalen Vermarkter sind sowohl im Display-Bereich als auch im Online-Audio-Bereich bereits heute alle Formate buchbar. Präzise Zielgruppenansprachen sind jedoch nur z. B. mit einem Facebook-Login, oder ähnlichem zu generieren. Hier arbeiten wir noch an smarten Anwendungen, damit die Nutzer motiviert werden, sich auch „einzuloggen“. PI’s, Visits und Sessions als Messeinheiten geben ja nur Auskunft über „Clicks“, nicht aber über die Menschen und die Soziodemographie der Nutzer. Die ma IP Audio wird hier die richtige und beste Konvergenzwährung werden.
Auf den digitalen Plattformen ist auch Werbung im Bewegtbild möglich. Welche Chancen ergeben sich daraus für Ihre Werbekunden?
Hier liegt wirklich ein großes Potential. Werbekunden können im Zuge einer integrierten Kommutation Radio und TV-Spots direkt bei ihrem Radiosender buchen. Vor dem Start des Streams folgt ein Pre-Video-Spot und im Stream dann der Radiospot. Dieses smart zu verbinden und in attraktiven Angeboten zu bündeln, wird die Herausforderung der Zukunft werden.
Einzelne Radiosender strahlen im Internet ein Videosignal aus dem Studio aus. Welche Zusatzinformationen verbreiten Sie über digitale Wege?
Zunächst die üblichen Infos über Titel und Interpreten; aber auch Verkehr und Wetter. Das ungeschnittene Videosignal aus dem Studio simulcast auszustrahlen, ist dann doch etwas langweilig. Wir alle haben gelernt, dass für das menschliche Gehirn die ersten 8 Sekunden darüber entscheiden, ob das Interesse geweckt wird. Wir machen daher derzeit Versuche mit Facebook-Live-Videos oder Periscope-Videos von Events bzw. speziellen Programmaktionen. Hier ist ja dann auch ein Chat und Rückkanal dabei, der die Sendung wirklich attraktiv und spannend macht.