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Porträt

Mit Bayern-Quote gegen Mainstream-Dudelei

Wie der Bayerische Rundfunk die Jugend zurückholen will

on3-Redakteure Quelle: BR / Gertrud Schläger Alexander Hiller Redakteur Meinungsbarometer.info 27.10.2008

Ein Dach für alle Jugendangebote: Fernsehen,Radio, und Internet hat der Bayerische Rundfunk (BR) unter dem Namen on3 miteinander verbunden. Seit 5. Mai 2008 ist das multimediale Internet-Hörfunkprogramm aufSendung. Zuvor hatte die Medienforschung das Potenzial für junge Nutzer gezielt gesucht und erforscht. Ergebnis: es gibt zwischen 500.000 und 600.000 Menschen im Freistaat zwischen 16 und 30 Jahren, die an Musik und Themen sehr interessiert sind. „Wir arbeiten für erlebnis- und leistungsorientierte, weltoffene und auch berufsorientierte Leute“, sagt Rainer Tief, Programmbereichsleiter Multimedia und Jugend. Herausgefunden haben die Medienforscher auch, dass die on3-Nutzer gern in Bayern leben, sich mit dem Dialekt identifizieren und etwas mit einem modernen Heimatbegriff anfangen können. „Der hat aber nichts mit krachlederner Lederhosen-Thematik oder Heimattümelei zu tun“, meint Rainer Tief.

Gemäß dem Selbstverständnis dieser jüngeren Zielgruppe sind die Moderatoren zwischen 20 und 30 Jahren alt. Auf der Homepage sind Kolumnen, eine spezielle Meckerecke auf bayerisch, Videos, Blogs und Musiktitel zum kostenlosen Download abrufbar. Das markanteste Merkmal von on3radio aber ist die Musikauswahl. Die grenzt sich bewusst ab gegen Mainstream-Dudelei kommerzieller Radio-Anbieter, die im selben Marktsegment jugendliche Zuhörer erreichen wollen. Stattdessen stammen jeden Tag 20 Prozent der Neuheiten von jungen einheimischen Bands aus Bayern. Dabei können Newcomer und meist noch unbekannte Künstler durchaus auch von der Verwertungskette innerhalb des BR profitieren. Erfolgversprechende Bands und Musiker werden den Kollegen des herkömmlichen Bayern 3 empfohlen, die dann via UKW-Ausstrahlung eine viel größere Hörerschaft erreichen. So werde das auch bei Themen gehandhabt, die die TV-Kollegen des BR interessieren könnten. „Wir probieren vieles aus, ergänzen uns im Netzwerk und machen etwas, was es bisher auf dem deutschen Markt noch nicht gibt“, sagt Multimedia-Chef Rainer Tief. Über Zugriffe auf das Portal, die jungen Nutzer oder Reichweiten von on3radio will er aber nicht reden. Nur soviel: „Die Zahlen gehen im steilen Winkel nach oben. Unser Konzept geht auf.“

Im ersten Quartal 2009 werden die etwa 30 Mitarbeiter aus engen, fensterlosen Räumen in ein neues Multimedia-Studio im Funkhaus umziehen. Davon versprechen sich die „Content Manager einen neuen Workflow, um der Multimedialität besser gerecht zu werden“, wie es Rainer Tief beschreibt.

On3 versteht sich als Plattform, auf der der Bayerische Rundfunk zielgruppengerecht Radio, Fernsehen und Internet seines Medien- Verbundes bündelt und noch intensiver vernetzt will. Dementsprechend crossmedial müssen die Mitarbeiter publizistische Inhalte aufbereiten. Ab 01.11.2008 soll auch die Fernsehsendung „Südwild“ des BR auf on3 integriert werden.

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