Die großen Hotel-Buchungsportale verdienen aktuell Millionen an Provisionen. Wie stehen Sie zu den Online-Riesen, Fluch oder Segen?
Es ist beides zugleich. Ein Segen wäre es, wenn es uns gelingen würde die Reservierungen, die online getätigt werden, über unsere eigene Website zu generieren. Gleichzeitig sind die sogenannten Online-Riesen aber auch ein Segen, da sie ein hervorragender Marketing-Vertriebspartner sind und unseren Namen in aller Welt bekannt machen.
Aktuell wird in der Branche jede vierte Zimmerbuchung über eines der großen Portale abgewickelt. Die Folge, die Kunden streben immer nur zum größten Anbieter, so entstehen Monopole. Was kann die Hotellerie gegen diesen Branchentrend tun?
Wir sollten uns viel stärker auf die eigene Website fokussieren und somit die Gäste gewinnen, direkt bei uns zu buchen. Desweiteren könnten wir versuchen, den Gästen, die über ein Portal gebucht haben, bestimmte Anreize zu geben, um ihre nächste Reservierung direkt bei uns zu tätigen.
Viele Hotels setzen mittlerweile auf eigene Bestpreisgarantien. Wie gewinnen Sie Ihre Hotelgäste und wie machen Sie potentielle Kunden auf Ihr Haus aufmerksam?
Wir setzen auf gezielte Werbung durch den Versand von Newslettern, Aktualisierungen und Informationen rund ums Hotel und das Restaurant auf den Webseiten, gezielte Marketing und PR-Aktivitäten sowie Präsenz auf den sozialen Medien wie facebook, Instagram und Twitter.
Welche Rolle spielen bei der Gäste-Akquise lokale Werbekampagnen im Internet, Radio, TV oder Kino?
Werbekampagnen im lokalen Markt spielen eine wichtige Rolle, um den Bekanntheitsgrad und den Wiedererkennungswert zu steigern. Sie helfen dabei, dass die gastronomischen Angebote genutzt und Räume für Feierlichkeiten gebucht werden.
Ein Gegentrend zu den großen Internetportalen könnten auch gemeinsame Buchungsportale mit den regionalen Tourismusverbünden sein? Wie stehen Sie zu dieser Idee?
Das ist sicherlich eine gute Idee, aber es wird nicht so einfach umzusetzen sein. Die Online Riesen haben doch mehr Power, Kraft und letztendlich auch die finanziellen Mittel, um Buchungsportale der Tourismusverbände auszustechen.