Die großen Hotel-Buchungsportale verdienen aktuell Millionen an Provisionen. Wie stehen Sie zu den Online-Riesen, Fluch oder Segen?
Eine Einteilung in Fluch oder Segen greift hier sicherlich zu kurz, gerade für viele Hotelbetriebe, welche nicht auf eine große Kette oder sonstige Distributionsplattform Zugriff haben, sind auf die OTA´s als wichtigen Buchungsgenerator angewiesen, da auch gerade durch die OTA´s viel Geld in die Endkundenwerbung gesteckt wird und somit auch die letzten Individual-Bucher bequem vom heimischen Sofa ausbuchen können und wollen.
Aktuell wird in der Branche jede vierte Zimmerbuchung über eines der großen Portale abgewickelt. Die Folge, die Kunden streben immer nur zum größten Anbieter, so entstehen Monopole. Was kann die Hotellerie gegen diesen Branchentrend tun?
Auch hier können die großen Bettenanbieter dem Trend am besten entgegentreten, indem Sie Ihre Kunden auf ihre Seiten locken und einen Teil der eingesparten Provision als Benefit dem Kunden zurückgeben. Kleinere Individualhotels können dies unter dem Dach einer Kooperation ebenfalls erfolgreich praktizieren und das Ziel haben, dass der Gast zumindest die Folgebuchungen direkt platziert.
Viele Hotels setzen mittlerweile auf eigene Bestpreisgarantien. Wie gewinnen Sie Ihre Hotelgäste und wie machen Sie potentielle Kunden auf Ihr Haus aufmerksam?
Natürlich haben auch wir eine Bestpreisgarantie, allerdings haben wir aufgrund der vielen Nebenleistungen (Abschlagszeiten, Spa-Behandlungen, Tischreservierungen etc.) welche immer den persönlichen Kontakt bedingen, einen sehr großen Anteil an Direktbuchungen. Wir sprechen unsere potenziellen Gäste über Social Media, klassische Printwerbung und die gute alte Mundpropaganda an.
Welche Rolle spielen bei der Gäste-Akquise lokale Werbekampagnen im Internet, Radio, TV oder Kino?
Für unser Haus keine größere Rolle.
Ein Gegentrend zu den großen Internetportalen könnten auch gemeinsame Buchungsportale mit den regionalen Tourismusverbünden sein? Wie stehen Sie zu dieser Idee?
Der Vorsprung der OTA´s hinsichtlich der Bekanntheit, Praktikabilität und der Akzeptanz beim Endverbraucher ist nahezu uneinholbar, daher sollten die Mittel eines gemeinsamen Portals eher ins Destinationsmarketing gesteckt werden.