Die großen Hotel-Buchungsportale verdienen aktuell Millionen an Provisionen. Wie stehen Sie zu den Online-Riesen, Fluch oder Segen?
Es ist ein Segen, Sie sprechen als Hotel gezielt das Publikum an, welches sich für die Region interessiert. Besser können sie doch einen Teil Ihres Marketingbudgets nicht einsetzen.
Aktuell wird in der Branche jede vierte Zimmerbuchung über eines der großen Portale abgewickelt. Die Folge, die Kunden streben immer nur zum größten Anbieter, so entstehen Monopole. Was kann die Hotellerie gegen diesen Branchentrend tun?
Wir müssen Anreize bieten, damit die Gäste auf unseren eigenen Homepages buchen. So bieten wir bei Onlinebuchungen über unser eigenes Portal einen Rabatt von 7%.
Viele Hotels setzen mittlerweile auf eigene Bestpreisgarantien. Wie gewinnen Sie Ihre Hotelgäste und wie machen Sie potentielle Kunden auf Ihr Haus aufmerksam?
Wir nutzen die klassischen Vertriebswege wie Messen und Mice-Führer, allerdings leisten wir uns eine eigene PR-Agentur, die sehr aktiv und sehr erfolgreich die Presse beackert. Zudem darf ich sagen, dass wir auf dem Gebiet des Social media ganz gut aufgestellt sind.
Welche Rolle spielen bei der Gäste-Akquise lokale Werbekampagnen im Internet, Radio, TV oder Kino?
Lokal werben wir in der Presse und im Radio. Wir haben ein großes und sehr erfolgreiches Gewinnspiel mit dem MDR veranstaltet und bewerben unsere Aktionen im Restaurant über die lokale Presse.
Ein Gegentrend zu den großen Internetportalen könnten auch gemeinsame Buchungsportale mit den regionalen Tourismusverbünden sein? Wie stehen Sie zu dieser Idee?
Die Idee finde ich sehr gut. Ebenso könnte es ein eigenes Buchungsportal über den DEHOGA oder andere Fachverbände geben, aber irgendwie hat sich an dieses Thema noch nie jemand gewagt.