Menue-Button
← FACHDEBATTE Interview

Individuelles Lernen dank KI

Welche Vorteile KI für Lernspiele bietet

Ulrich Schulze Althoff, Gründer und Geschäftsführer Kaasa health GmbH Quelle: Kaasa health Ulrich Schulze Althoff Gründer und Geschäftsführer Kaasa health GmbH 13.06.2018
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
ZUR FACHDEBATTE

"Generell bietet sich der Einsatz von KI immer dann an, wenn bei die Serious Games große Mengen an strukturierten Daten generieren", sagt Ulrich Schulze Althoff. Mit seinem Unternehmen Kaasa health GmbH hat Meister Cody entwickelt, ein Online Trainingskonzept für Kinder mit Dyskalkulie und Legasthenie.







KI ist der große neue Trend bei Serious Games – welche Chancen sehen Sie in KI-gestützten Technologien für die Branche?
Mit KI eröffnen sich uns ganz neue Möglichkeiten noch gezielter und vor allen Dingen individueller auf die Nutzer unserer Förderlösungen Meister Cody – Talasia (Dyskalkulie) und Namagi (Legasthenie) einzugehen. Die während des Trainings gesammelten Daten werden durch den Einsatz von KI so präzise interpretiert, dass eine umgehende persönliche Anpassung des Trainings erfolgen kann. Dadurch erhält jedes Kind sein eigenes individuelles Training, das sich dynamisch und kontinuierlich anpasst. Zusätzlich erkennt Meister Cody Fehlermuster der Kinder, z.B. wenn Sie immer Probleme beim 10er Übergang haben und hilft den Kindern dann mit gezielten digitalen Coachings. KI sorgt also dafür, dass das Meister Cody Training sich so gut wie möglich an den momentanen Fähigkeiten des einzelnen Schülers orientiert und nie zu schwer aber auch nicht zu leicht ist.
Für welche Lern-Zielgruppen eignen sich KI-basierte Serious Games besonders?
Generell bietet sich der Einsatz von KI immer dann an, wenn bei die Serious Games große Mengen an strukturierten Daten generieren, insbesondere wenn der Spiele-Erfolg sich von mehr als nur einem Faktor ableitet. Ein sehr vereinfachtes Beispiel: Ist die Antwort auf eine Frage einfach nur “richtig” oder “falsch”, dann bringt KI kaum Mehrwert. Wenn jetzt aber noch eine Zeitkomponente ins Spiel kommt, wenn Daten über weitere Screeningverfahren, Bilder, Eyetracking oder die Stimme hinzukommen wird es interessant. KI wäre dann in der Lage einzuschätzen, z.B. ob es sich bei der Antwort um eine spontane oder wohlüberlegte Antwort handelt. Kurz gesagt: Je mehr Komponenten mit ins Spiel kommen, umso wichtiger wird KI dabei sein, aus den Einzelkomponenten ein schlüssiges Gesamtbild herzustellen.   

Ein wichtiges Einsatzfeld für Serious Games ist das soziale und kollaborative Lernen - welche Vor- und Nachteile haben KI-gestützte Lösungen hierbei?
Wir glauben, dass KI helfen kann, Muster in großen Datenmengen zu erkennen, die Menschen so nicht erfassen können. Im Bereich soziales und kollaboratives Lernen geht es auch um Sympathie, Gemeinsamkeit, Empathie etc. Das sehen wir nicht im Bereich der Möglichkeiten einer KI, so dass der Faktor Mensch insbesondere in diesem Feld eine große Bedeutung behalten wird.
 
In welchen Bereichen können KI-Lösungen künftig den Lehrer gänzlich überflüssig machen?
Wir glauben nicht an eine Software, die den Lehrer gänzlich überflüssig machen kann. Wir sehen KI gestützte Software als Ergänzung und Erweiterung der Möglichkeiten für Lehrer insbesondere im Bereich der individuellen Förderung von Kindern, für die sonst im Schulalltag kaum Zeit ist. Auch in repetitiven Bereichen könnte KI die Lehrer unterstützen, um Zeit für andere Dinge gewinnen. Ich glaube für viele Lehrer wäre es ein Traum, wenn eine KI Software 30 handschriftliche Mathearbeiten auf Knopfdruck korrigieren würde. Auch könnten Lehrer z.B. digitale Hausaufgaben aufgeben, die mit Hilfe von KI ausgewertet würden. Der Lehrer schaut sich dann nur noch in einer Übersicht die interpretierten Ergebnisse an. Sollte im wahrsten Sinne des Wortes alles im “grünen Bereich” liegen, dann besteht kein weiterer Handlungsbedarf. Mit einer “roten Ampel” würde dem Lehrer aber signalisiert, dass da ein Kind ist, das seine Unterstützung braucht.

UNSER NEWSLETTER

Newsletter bestellen JETZT BESTELLEN

■■■ WEITERE BEITRÄGE DIESER FACHDEBATTE

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Prof. Dr. Christof Rezk-Salama
Studiengangsleiter Digitale Medien und Spiele
Hochschule Trier

Prof. Dr.-Ing. habil. Christof Rezk-Salama, Professor für Spieletechnologie, Studiengangsleiter Digitale Medien und Spiele – Hochschule Trier
KI | Serious Games

Wenn die KI Zusammenhänge sieht, wo es ■ ■ ■

Über Chancen und Risiken bei KI-basierten Lernspielen

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Prof. Dr. Christof Rezk-Salama
Studiengangsleiter Digitale Medien und Spiele
Hochschule Trier

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Hendrik Rump
Gründer und Geschäftsführer
Quantumfrog GmbH

Hendrik Rump, Gründer und Geschäftsführer Quantumfrog GmbH
KI | Serious Games

Serious Games und KI als Handwerkszeug ■ ■ ■

Wie moderne Technologien das Lernen verändern können

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Hendrik Rump
Gründer und Geschäftsführer
Quantumfrog GmbH

ZUR FACHDEBATTE

ÜBER UNSERE FACHDEBATTEN

Meinungsbarometer.info ist die Plattform für Fachdebatten in der digitalen Welt. Unsere Fachdebatten vernetzen Meinungen, Wissen & Köpfe und richten sich an Entscheider auf allen Fach- und Führungsebenen. Unsere Fachdebatten vereinen die hellsten Köpfe, die sich in herausragender Weise mit den drängendsten Fragen unserer Zeit auseinandersetzen.

überparteilich, branchenübergreifend, interdisziplinär

Unsere Fachdebatten fördern Wissensaustausch, Meinungsbildung sowie Entscheidungsfindung in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft. Sie stehen für neue Erkenntnisse aus unterschiedlichen Perspektiven. Mit unseren Fachdebatten wollen wir den respektvollen Austausch von Argumenten auf Augenhöhe ermöglichen - faktenbasiert, in gegenseitiger Wertschätzung und ohne Ausklammerung kontroverser Meinungen.

kompetent, konstruktiv, reichweitenstark

Bei uns debattieren Spitzenpolitiker aus ganz Europa, Führungskräfte der Wirtschaft, namhafte Wissenschaftler, Top-Entscheider der Medienbranche, Vordenker aus allen gesellschaftlichen Bereichen sowie internationale und nationale Fachjournalisten. Wir haben bereits mehr als 600 Fachdebatten mit über 20 Millionen Teilnahmen online abgewickelt.

nachhaltig und budgetschonend

Mit unseren Fachdebatten setzen wir auf Nachhaltigkeit. Unsere Fachdebatten schonen nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch das eigene Budget. Sie helfen, aufwendige Veranstaltungen und überflüssige Geschäftsreisen zu reduzieren – und trotzdem die angestrebten Kommunikationsziele zu erreichen.

mehr als nur ein Tweet

Unsere Fachdebatten sind mehr als nur ein flüchtiger Tweet, ein oberflächlicher Post oder ein eifriger Klick auf den Gefällt-mir-Button. Im Zeitalter von Twitter, Facebook & Co. und der zunehmenden Verkürzung, Verkümmerung und Verrohung von Sprache wollen wir ein Zeichen setzen für die Entwicklung einer neuen Debattenkultur im Internet. Wir wollen das gesamte Potential von Sprache nutzen, verständlich und respektvoll miteinander zu kommunizieren.