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After Work

Hubertus Alpin Lodge und Spa setzt auf ganzheitliches Wellness- und Wohlfühlkonzept

Warum sich "Holistic" wie ein roter Faden durch das Hotel zieht

Marc Traubel, Geschäftsführer des Hotel Hubertus Alpin Lodge und Spa im Allgäu Quelle: Hubertus Alpin Lodge & Spa 17.04.2018

Marc Traubel ist Geschäftsführer des familiengeführten Hotels Hubertus, Alpin Lodge und Spa im Allgäu. Er und sein Team leben das Konzept des Digital Detox bereits seit Jahren und ermutigen ihre Gäste bereits bei der Anreise, ihr Smartphone an der Rezeption abzugeben. Doch Traubel findet es zunehmend schwierig, sich seinem Smartphone für eine gewisse Zeit zu entledigen. In einem Selbstversuch sind ihm dazu neue Erkenntnisse gekommen.

Herr Traubel, was halten Sie vom Konzept des Digital Detox und spielt es bei Ihnen im Hotel eine Rolle?
Wir haben dieses Konzept bei uns schon seit sehr, sehr vielen Jahren umgesetzt. Allerdings muss ich ehrlicherweise zugeben, dass wir das zunächst eher aus der Not heraus umgesetzt haben. Der Ort, an dem sich unser Haus befindet, liegt in Balderschwang im Allgäu und damit zwar für mich am Nabel der Welt, aber aktuell für die Mobilfunkanbieter noch nicht. Wir haben eine ganz schlechte und langsame Internetverbindung hierher ins Tal. Daher sagen wir unseren Gästen schon bei der Anreise: die Natur ist so schön hier, genieße sie und genieße sie noch intensiver, indem Du Dein Handy bei uns an der Rezeption abgibst. Als kleine Belohnung für diese digitale Auszeit bekommt der Gast dann zur Abreise ein Stück Bergkäse geschenkt.

Ist das auch für Sie persönlich ein Konzept, welches Sie umsetzen?
Ja, ich habe für mich selbst tatsächlich ein Experiment gemacht, als ich im Januar mit meiner Familie im Urlaub war. Ich habe auf meinem Smartphone einfach mal die E-Mails ausgeschaltet und alle Accounts deaktiviert. Es war schon mal hochinteressant zu bemerken, wie viel weniger man dann auf das Handy schaut und wieviel mehr Zeit man mit der Familie verbracht hat und wie viel intensiver die Gespräche wieder geworden sind. Ich habe längst nicht mehr so viele Störungen erlebt. An normalen Arbeitstagen bekomme ich gut und gerne 60 Mails auf mein Handy und diese Zeit habe ich im Urlaub dann eben mehr gehabt. Und ich habe diese Zeit als sehr wertvoll empfunden. Was mich hier am meisten begeistert hat, dass ich über eine bestimmte Zeit nichts mehr von der Arbeit mitbekommen habe. Und trotzdem hatte ich immer noch die Sicherheit – falls ein Notfall im Betrieb eintreten sollte – dass mir meine Mitarbeiter noch eine SMS hätten schreiben können. Es war insgesamt eine angenehme Erfahrung, die ich im nächsten Urlaub wieder machen werde.

Gab es auch neue Erkenntnisse aus diesem Selbstexperiment für Ihre Gäste?
Aus dem Selbstexperiment ist tatsächlich ein Gedanke gewachsen, der mir vorher noch nicht bewusst war. Ich habe festgestellt, dass es immer schwieriger wird, dem Gast das Smartphone komplett wegzunehmen. Denn es entwickelt sich ja zunehmend zu einem Multifunktionstalent. Ich nutze Apps, rufe die regionalen Nachrichten ab, rufe meine Reisetickets ab, nutze das Handy als Navigationsgerät und als Fotoapparat. Es wird also immer schwieriger, es den Leuten wegzunehmen.

Wie bewerten Sie generell den Trend zum Digital Detox in der Reisebranche?
Zum einen finde ich den Trend gut, dass viele Hotels so etwas anbieten. Denn ich habe auch in meinem Selbstversuch gemerkt, wie gut dieser Verzicht tut. Warum soll es dann nicht unseren Gästen auch guttun. Doch andererseits sehe ich auch, wie sich die Digitalisierung gerade in der Reisebranche und in der Reiseplanung rasant entwickelt. Alles wird mittlerweile übers Smartphone abgewickelt: Hotelbuchungen und Ticketbuchungen. Zwei spannende Trends also, die sich aber gegenseitig nicht ausschließen.

Wer sich mit Ihrem Haus genauer beschäftigt, dem fällt auf, dass Sie einen starken Fokus auf Ihre Holistic-Angebote legen, was so viel wie „Ganzheitlichkeit“ bedeutet. Was genau steckt dahinter?
Wir haben tatsächlich seit knapp zwei Jahren einen holistischen Ansatz in unserem gesamten Hotel etabliert. Zunächst suchten wir für das „Ganzheitliche“ einfach einen coolen und frechen Namen und so entstand „Holistic“. Das Spannende daran ist aber, warum wir diesen Ansatz gewählt haben, der aus 16-jähriger Hotel-Erfahrung entstanden ist. Im Grund haben wir diesen Ansatz meiner Mutter zu verdanken. Sie ist Heilpraktikerin, Yoga-Lehrerin und Ayurveda-Therapeutin. Wenn man sich ein Hotelkonstrukt mal anschaut, dann hat man zum einen den klassischen Hotel-Bereich mit Restaurants, Küche, Empfang, Etage und zum anderen das Spa-Team. Das Spa ist oft eine eigene Welt für sich. Da arbeiten Menschen, die anders denken als die anderen Hotel-Mitarbeiter, sie arbeiten anders und sie haben ganz andere Einstellungen und sind sehr, sehr sensibel. Sie sind damit viel näher am Gast als alle anderen. Doch an der Spa-Ausgangstür hört diese Atmosphäre dann wieder auf und es treffen im Hotel zwei Welten aufeinander. Vor diesem Hintergrund habe ich meine Mutter gefragt: „Was ist denn für Dich Spa im Hotel?“. Und sie antwortete spontan: „Eigentlich alles.“ Und aus dieser Antwort meiner Mutter ist so peu á peu unser Holistic Konzept für das komplette Hotel entstanden und gewachsen.

Nennen Sie ein paar Beispiele für den ganzheitlichen Ansatz?
Wir setzen bestimmte Dinge auf dem Zimmer ein, es gibt unser „Räucherwerk“ und die nach Jahreszeiten sortierten Tees, es gibt eine Yogamatte, ein Buch, dass den Jahreskreis erklärt, wir haben Workshops zur eigenen Kräuter- und Seifenherstellung, unter „Holistic Touch“ laufen unsere Behandlungen. Die größte Herausforderung war dann, dieses Ganzheitliche auch in die Küche und im Service zu integrieren. Da haben wir es nach zwei Jahren geschafft, unseren Küchenchef und das Team davon zu überzeugen, täglich auch ein Detox-Menü zu kreieren. Hier wird der Gast nicht gepeinigt, was er essen muss. Er darf alles, muss aber nichts. Mit allen Maßnahmen haben wir peu á peu das Puzzle zusammengesetzt und so haben wir alles innerhalb von zwei Jahren in unserem Holistic-Life-Konzept zusammengeführt, damit für den Gast ein roter Faden im ganzen Haus entsteht. Um auf den Anfang unsers Gespräches zu kommen: unser Angebot „Funkstille“, was wir schon seit vielen Jahren haben, ist ein Teil davon. Hier gibt der Gast bei Anreise sein Handy ab und wenn er möchte, bekommt er eine Anleitung, was er alles daraus machen kann, wo er wandern gehen kann und wo er so ein paar Kraftplätze findet.

Wenn Sie weitere Informationen zum Hotel Hubertus Alpen Logde & Spa erhalten wollen, dann lesen Sie hier.

Wenn Sie mehr über die Holistic-Angebote erfahren möchten, dann klicken Sie hier.

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