Schon der Name dieses ungewöhnlichen Radiosenders ist Programm: Am Berg Horeb erhielten laut biblischer Darstellung der Prophet Elija und Mose wichtige Weisungen von Gott; dort ging Gott mit seinem Volk einen Bund ein. Einen Bund mit ihren Hörern wollen auch die engagierten Radiomacher aus Balderschwang im Allgäu eingehen. Von hier aus bringt das katholische Radio Horeb seine Botschaft zu den Menschen. Dabei handelt es sich jedoch nicht um einen Rundfunksender der Amtskirche. Träger des Senders ist ein Verein, der sich Internationale Christliche Rundfunkgemeinschaft (ICR) nennt und die Programmarbeit vorwiegend auf ehrenamtlicher Basis für Gotteslohn leistet. Die Mannschaft rund um Pfarrer Richard Kocher arbeitete von Anfang an daran, ihr Programm möglichst weit vernehmbar auszustrahlen. Neben der Satellitenverbreitung und einer UKW-Frequenz in München ist Radio Horeb seit dem Start des bundesweiten DAB+ Pakets im August 2011 auch digital-terrestrisch zu empfangen. „Damit ist erstmals die Möglichkeit für einen großen Reichweitenzuwachs gegeben, auf den wir lange und ausdauernd hingearbeitet haben. Wir beteiligen uns intensiv an den Marketingmaßnahmen für die neue Technik, da wir davon unmittelbar in Form neuer und zufriedener Hörer profitieren“, erläutert Pfarrer Kocher sein Engagement für die DAB+ Verbreitung. Er setzt darauf, dass die Menschen den Mehrwert der neuen Technik erkennen und alle Beteiligten gemeinsam an einem Strang ziehen. „In der Vergangenheit fehlten mir klare Rahmenbedingungen und das förderliche Engagement eines Zusammenspiels aus Teilnehmern der Politik, des Handels, der Endgerätehersteller und der Autoindustrie. Hier ist man nun bei der DAB+ Vermarktung einen bedeutenden Schritt weiter gekommen“, so Kocher.
Das Programm von Radio Horeb, das Gesprächs-, Musik- und Informationssendungen ebenso beinhaltet wie die Übertragung von Gebeten oder Gottesdiensten, wendet sich dabei nicht nur an Privathaushalte sondern auch an kirchliche Einrichtungen. So ist der Sender in den Klöstern ein gern gesehener Gast – und das nicht nur in eine Richtung. Etwa bei der Wallfahrtskirche Maria Martental an der Mosel in Rheinland-Pfalz. „Bei uns wurde Anfang Oktober erstmals ein Gottesdienst live bei Radio Horeb übertragen. Weil wir sonst in Maria Martental an einem Donnerstag nur selten Gottesdienste um 9.00 Uhr feiern, haben wir die Besucher vorher gebeten, zahlreich zu erscheinen. Im Anschluss bestand die Möglichkeit, über Radio Horeb zu informieren und mit Mitarbeitern des Senders ins Gespräch zu kommen“, freute sich der Rektor des Klosters, Pater Andreas Pohl. Dabei konnte er auch auf die Unterstützung des benachbarten Flughafens in Büchel setzen. „Dessen Leitung hatte uns versprochen, dass während der Gottesdienstübertragung keine Flugzeuge starten oder landen. So hatten unsere Hörer einen störungsfreien Empfang.“