Wie bewerten Sie den Aufbau einer eigenen Flotte von Elektroautos durch die Deutsche Post?
Die Deutsche Post setzt damit ohne Zweifel ein starkes Signal für die Elektromobilität. Dass die Post eine eigene Firma aufbauen musste, um an geeignete Fahrzeuge zu kommen, zeigt aber gleichzeitig das Dilemma: Die deutsche Autoindustrie hat die Zeichen der Zeit offenbar immer noch nicht erkannt. Es ist ein Armutszeugnis sondergleichen. Deutschland ist leider meilenweit davon entfernt, Leitanbieter im Bereich der Elektromobilität zu sein.
Inwieweit geht von den Plänen der Deutschen Post ein Signal für mehr Umwelt- und Gesundheitsschutz in der Logistikbranche aus?
Für die Kurier-Express-Paket-Branche ist das ein wichtiger Schritt der Maßstäbe setzt und an dem sich andere Unternehmen hoffentlich orientieren. Jenseits dieser Lösung brauchen wir aber Konzepte, bei denen die Schiene einbezogen wird. Viele Transporte können auf die Schiene verlagert werden. Dafür muss das Schienennetz jetzt ausgebaut werden. Ebenso müssen Lastenräder verstärkt eingesetzt werden, um Pakete direkt an die Haustür zu liefern.
Mit welchen Maßnahmen unterstützen die Grünen umweltfreundliche Logistik?
Wir wollen die Elektromobilität verkehrsträgerübergreifend fördern. Im Blick steht fast ausschließlich die Auto-Mobilität. Elektromobilität im Bereich der Nutzfahrzeuge muss stärker unterstützt werden. Die von der Bundesregierung im Haushalt eingeplanten jährlich 10 Mio. Euro zur Förderung von Hybrid-Lkw sind nicht mehr als ein Feigenblatt. Wir müssen zudem die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene verbessern. Mit einem Infrastrukturausbau für längere Güterzüge können die Leistungsfähigkeit des Netzes und die Wirtschaftlichkeit der Bahn erheblich verbessert werden.“