Nach Einschätzung des Deutschlandradio sind alle Forderungen aus dem letzten Bericht der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) in Bezug auf das neue Digitalradio mehr als erfüllt. Wie Dr. Chris Weck, Hauptabteilung Technik und Infrastruktur beim Deutschlandradio, dem Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk sagte, ist die zentrale Forderung der KEF für den Neustart des digitalen Hörfunks im Jahre 2011 – dass es eine konzertierte Aktion zwischen privaten und öffentlichrechtlichen Anbietern gibt – klar erfüllt worden. Hierfür steht nach Aussagen Wecks der bundeweite Multiplex mit privaten Programmen und den Programmen des Deutschlandradio. Die Maßgaben der KEF seien zudem durch das ständig wachsende Angebot der Landesrundfunkanstalten und anderer privater regionaler Anbieter komplettiert worden. Auch die Vorgabe der KEF, effektive Marketingmaßnahmen aller Markteilnehmer für das Digitalradio auf den Weg zu bringen, hält Weck für erfüllt. Wie der Hauptabteilungsleiter für Technik und Infrastruktur weiter ausführt, hat das Deutschlandradio sogar weit mehr als die im Projekt vorgesehenen Mittel für Marketingmaßnahmen eingesetzt und zusammen mit allen Marktteilnehmern, wie der ARD und den Privaten, eine enge Kommunikation zum Handel, zur Industrie, zur Politik und zum Endkunden gepflegt. Selbst die schwierigste Forderung der Behörde im Vorfeld des 19. KEF-Berichts, die auf einen Nachweis des Markterfolgs von Digitalradio zielt, ist mit knapp 3 Millionen verkauften Digitalradio-Empfangsgeräten nach Aussagen Wecks erfüllt worden.
Gestützt wird die positive Einschätzung des Deutschlandradio zu DAB+ auch von den wichtigsten Elektronikverbänden und von der Unterhaltungsindustrie in Deutschland. Nach Ansicht des ZVEI wächst die Vielfalt an verfügbaren DAB+ Geräten stetig und auch die Geräteindustrie „ist gewappnet für den Erfolg von DAB+“. Die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu)rechnet nach 600.000 verkauften Geräten im Jahr 2013 für 2014 sogar mit einer Steigerung von rund 35 Prozent bei den Verkaufszahlen. Wie Roland M. Stehle, Pressesprecher der gfu, dem Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk sagte, beobachten wir parallel zur Absatzentwicklung eine steigende Modellzahl im Angebot der Hersteller und damit einen sich gut entwickelnden Markt. Aufgrund dieser positiven Entwicklung erwarten die Marktteilnehmer, wie das Deutschlandradio andererseits von der KEF, dass sie gerade aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit die Digitalisierung des Hörfunks aktiv weiter unterstützt. „Denn die Digitalisierung des terrestrischen Hörfunks ist eine rundfunkstrategisch außerordentlich wichtige Entwicklung, um die flächendeckende Hörfunkversorgung und die gewünschte und geforderte programmliche Vielfalt auch in Zukunft allen Hörerinnen und Hörern überall in Deutschland wirtschaftlich zugänglich zu machen“, so Chris Weck vom Deutschlandradio.
Im kommenden Monat soll der neue KEF-Bericht offiziell vorgestellt werden. Darin geht es auch um die weitere Zukunft von Digitalradio in Deutschland. Grundlage des Berichtes sind Nachweise der öffentlich-rechtlichen Programmveranstalter, dass Digitalradio in Deutschland erfolgreich auf dem Weg ist. Nur dann will die KEF auch für die kommende Gebührenperiode ab 2015 weiteres Geld bewilligen. Das Digitalradio DAB+ wird seit dem1. August 2011 in Deutschland verbreitet. Derzeit können bereits 91 % der Bevölkerungmindestens ein Digitalradio-Programmangebot empfangen.