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Fernsehen bleibt Olympia-Leitmedium für die Fans

Wie der Deutsche Skiverband künftig mit ARD und ZDF zusammenarbeiten will

Stefan Schwarzbach, Geschäftsführer/Pressesprecher DSV Marketing GmbH (Deutscher Skiverband) Quelle: DSV Stefan Schwarzbach Geschäftsführer Deutscher Skiverband 31.07.2015
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Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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Trotz des Olympia-Aus von ARD und ZDF will der Deutsche Skiverband seine Zusammenarbeit mit den beiden öffentlich-rechtlichen Sendern ausweiten. Was hinter dem "Jetzt erst recht" steckt, erkärt Stefan Schwarzbach, Geschäftsführer DSV Marketing GmbH, exklusiv im Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk.







Wie bewerten Sie das vorläufige Olympia-Aus von ARD und ZDF aus Ihrer Verbandssicht?
Die Nachricht hat uns natürlich überrascht. Denn aus Sicht des Deutschen Skiverbandes waren ARD und ZDF auch bei der Olympiaberichterstattung sehr gute und verlässliche Partner, die unsere olympischen Disziplinen sowohl inhaltlich als auch umfänglich hervorragend abgebildet haben. Es bleibt abzuwarten, welche Strategie Discovery Communications letztendlich verfolgen wird. Da ist das letzte Wort ganz sicher noch nicht gesprochen. Wir hätten aber bestimmt nichts dagegen, wenn ARD und ZDF über eine mögliche Vergabe von Sublizenzen dann doch noch zum Zuge kommen würden. Insbesondere bei der Vor- und Nachberichterstattung haben die öffentlich-rechtlichen Sender in den vergangenen Jahren die Latte sehr hochgelegt.

Welche Auswirkungen könnten die sich verändernden Fernsehrechte auf Ihre Arbeit haben?
Auf das erfolgreiche Konzept der Weltcupberichterstattung bei ARD und ZDF sollte die Entscheidung des IOC keine Auswirkungen haben. Zumal die Rechte für die Weltmeisterschaften als wiederkehrende Highlights weiter bei den öffentlich-rechtlichen Sendern liegen. Damit haben ARD und ZDF weiterhin ein sehr attraktives und schlüssiges Skisport-Paket im Angebot. Auch wenn an dem Paket vielleicht die Olympia-Schleife fehlt. Insofern freuen wir uns, dass wir gemeinsam mit ARD und ZDF unser Produkt "Skisport" weiterentwickeln können.

Ist die Entwicklung des Spitzensports gefährdet, wenn das öffentlich-rechtliche Fernsehen nicht mehr über Ihre Sportart berichtet?
Glücklicherweise stellt sich für uns diese Frage derzeit nicht. Wie bereits erwähnt sind wir zuversichtlich, dass wir unsere langjährige Partnerschaft auch in den kommenden Jahren fortsetzen werden. Das bedeutet aber nicht, dass wir uns als Verband entspannt zurücklehnen.

Natürlich machen auch wir uns ständig Gedanken, wie wir neue Zielgruppen erschließen können. Dabei spielen das Internet und die vielfältigen Möglichkeiten der Eigenproduktion eine entscheidende Rolle. Der Fokus in unseren DSV-Produktionen liegt aber vor allem auf Themen abseits des eigentlichen Wettkampfgeschehens. Hier kommen wir als Verband natürlich deutlich näher an die Athleten ran. Daraus ergeben sich für den Fan ganz neue und exklusive Perspektiven. Bei aller Begeisterung für diese neuen digitalen Verbreitungswege ist uns aber auch bewusst, dass das Fernsehen nach wie vor das Leitmedium für unsere Skisport-Fans ist.

Unterstützen Sie die Bewerbung Hamburgs für die Olympischen Spiele 2024?
Als Wintersportverband hätten wir es natürlich gerne gesehen, wenn München die Winterspiele 2022 bekommen hätte. Nachdem sich dieser Traum auf absehbare Zeit nun leider nicht erfüllen lässt, war die Entscheidung des DOSB, mit Hamburg ins Rennen zu gehen absolut richtig. Das Konzept ist stimmig. Und die Verantwortlichen scheinen der Bevölkerung in Hamburg vermitteln zu können, dass Olympia eine einmalige Chance für die nachhaltige Entwicklung der Metropolregion bietet. Bestes Beispiel ist eben genau München, das auch heute noch erkennbar von den Spielen 1972 profitiert. Inwiefern sich die veränderten Fernsehrechte auf die Bewerbung auswirken, lässt sich aktuell nur schwer einschätzen.

International sollten sich die negativen Auswirkungen in Grenzen halten, da der neue Lizenzvertrag für ganz Europa gilt und damit der Rahmen für alle europäischen Bewerber der gleiche ist.

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