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Interview

Erfolgreiches Digitalradio-Marketing heißt regionales und nationales Marketing zu bündeln

Interview mit Uwe Ludwig, Vorstandsvorsitzender Verein Digital Radio Mitteldeutschland

Uwe Ludwig Quelle: Media Broadcast 30.04.2013

Meinungsbarometer: Wann wird Digitalradio in Mitteldeutschland flächendeckend zu empfangen sein?

Ludwig: Wir haben schon jetzt mit den Senderaufschaltungen in diesem Jahr eine Flächendeckung jenseits der 85 % Marke. Das ist ausreichend, um ein breites Interesse und Akzeptanz bei Hörern in Mitteldeutschland zu schaffen. Alles Weitere hängt vom Willen der Beteiligten und vom Hörerverhalten ab.

Mit welchen Marketingaktionen machen die Medien der Region und andere Marktteilnehmer auf die neue Technologie aufmerksam?

Seit vergangenem Jahr gibt es endlich ein konzertiertes Vorgehen aller Beteiligten auf Bundesebene. ARD, Deutschlandradio, Digitalradio Deutschland GmbH (DRD) und Media Broadcast bündeln hier ihre Marketinganstrengungen in der Initiative Digitalradio Deutschland. Meine Einschätzung ist, dass hier der nationale Multiplex neuen Schwung auch im Marketing gebracht hat. Die konkrete Klammer in die Region schlagen wir mit regionalen Marketingtreffen unter Beteiligung aller Programmanbieter. Im Südwesten haben wir damit angefangen, hier noch unter der Federführung des Projektbüros der ARD in Baden-Baden. In Mitteldeutschland gab es ein regionales Marketingtreffen im Januar, bei dem das Marketing des MDR mit dem bundesweiten Marketing abgestimmt wurde. In Berlin wird es eine große Marketingaktion im Juli unter Beteiligung der Sender geben.

Inwieweit ist der Handel in Mitteldeutschland bereit für Digitalradio?

Der Handel ist bereit und willens, es braucht letztlich aber die Nachfrage vom Verbraucher. Diese kann am Ende nur von den Programmanbietern selbst angekurbelt werden. Aus der Initiative heraus pushen wir mit vier Promotoren im Bundesgebiet die Basics im Handel zu DAB+. Dies klingt zunächst wenig. Doch wenn man bedenkt, dass wir deren Einsatz immer dann konzentrieren, wenn in den Regionen Aktionen laufen, dann kann man schon eine Menge bewegen.

Wie schätzen Sie das wirtschaftliche Potenzial für Digitalradio allein in Mitteldeutschland ein?

Mitteldeutschland ist hier nicht anders zu betrachten, als jede andere Region in Deutschland. Gibt es interessante Angebote für den Verbraucher, dann wird es auch Nachfrage und steigende Umsätze für den Handel und die Programmanbieter geben. Natürlich hoffen wir auch auf die simple Wirkung der DAB+ Taste an jedem neuen Radio, ohne Rechtfertigungsdruck, aber mit viel Potential auf Basis der Neugier der Verbraucher.

Welche Impulse erwarten Sie von der Landespolitik in Mitteldeutschland, damit Digitalradio in der Region in Schwung kommt?

Ganz konkret wünsche ich mir von der Politik, dass sie sich einsetzt für den verpflichtenden Einbau einer DAB+ Empfangseinheit für alle in Deutschland und der EU verkauften Radio-Empfangsgeräte, ab einem bestimmten Zeitpunkt, sagen wir ab 2015. Meiner Einschätzung nach sollte dieser Wunsch umsetzbar sein, denn es bedarf dafür kein Geld, es braucht nur politischen Mut und politischen Willen. Die Wirkung und der Nutzen für Verbraucher und Programmveranstalter wären enorm.

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