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Porträt

Digital Radio Mondiale - Eine Bestandsaufnahme

DRM+ der letzte Baustein für den digitalen terrestrischen Hörfunk?

Quelle: Albert Waal Alexander Hiller Redakteur Meinungsbarometer.info 29.02.2008

Auch wenn sich die öffentliche Aufmerksamkeit im Bereich Digitalisierung des Hörfunks in den vergangenen Monaten primär auf die DAB-Systemfamilie gerichtet hat, auch die Entwicklung weiterer digitaler Standards schreitet voran. Großes Potential für die Digitalisierung des analogen AM- bzw. FM-Bandes versprechen sich einige von der DRMSystemfamilie. DRM (Digital Radio Mondiale) ist ein offener Rundfunkstandard im Kurz-Mittel- und Langwellenbereich. Er wird momentan unter anderem von der Deutschen Welle zur internationalen Hörfunkversorgung über Kurzwelle bzw. vom Deutschlandradio zur großflächigen Versorgung via Mittel- und Langwelle angewendet. „Derzeitig fokussieren sich die Entwicklungen auf DRM+, einem digitalen System für den FM- Bereich. DRM und DRM+ sind die beidenSystemvarianten der DRM Familie. Sie unterscheiden sich im nutzbaren Frequenzbereich, DRM für den AM-Bereich und DRM+ für den FM-Bereich“, erklärt Detlef Pagel, Chairman Deutsches DRM Forum. DRM+ sei jedoch nicht als Nachfolger von DRM zu verstehen, es stelle lediglich eine zweite Systemvariante dar, so Pagel weiter. Dank der verwendeten Audiocodierung MPEG 4 HE AAC+ lassen sich mit DRM+ mehrere verschiedene Audioprogramme auf einer Frequenz in sehr hoher Qualität übertragen. Dies ermöglicht unter anderem SurroundÜbertragungen oder begleitende Zusatzinformationen wie Bilder oder Videosequenzen. Im vergangenen Oktober wurde in Hannover der weltweit erste, von der Leibnitz Universität Hannover gebaute, DRM+ -Testsender aufgeschaltet. Ein weiterer soll im März in der Fachhochschule Kaiserslautern folgen. Bei beiden Tests sollen praktische Erfahrungen für die Standardisierung des Systems gesammelt werden. „Schon heute kann gesagt werden, dass Störungen im FM-Band oder zu anderen Funkdiensten nicht aufgetreten sind“, resümiert Pagel. Für ihn ist klar: „DRM wird in Deutschland letztendlich die jetzigen analogen Lang- und Mittelwellenaussendungen ersetzen“. Dabei sei die DRMFamilie nur ein Baustein bei der Digitalisierung des terrestrischen Hörfunks. Diese könne im ersten Schritt nur im Band III mit der DAB-Systemfamilie sowie der wirtschaftlichen Versorgung großer Flächen beginnen. In einem zweiten Schritt könne man die Digitalisierungder Lang- und Mittelwelle realisieren. „DRM+ ist also keine Konkurrenz sondern die lokale/regionale Ergänzung zu DAB+/TDMB und entspannt somit die Planung von regionalen und nicht wirtschaftlichen Versorgungsgebieten im Band III“, so Pagel.

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