Sie trägt ein Abendkleid aus schwarzen Strohhalmen. Christina Sperber von der Internationalen Modeschule ESMOD München macht das nichts aus. Das Outfit erscheint ja auch recht leicht. „Aber warm ist es.” Die Studentin im zweiten Jahr wird dank der ungewöhnlichen Verpackung zum echten Hingucker auf den Medientagen München. Was auf den Automessen IAA in Frankfurt/Main und AMI in Leipzig gang und gäbe ist, nämlich Technik durch fesche Frauen zur Schau stellen zu lassen, wirkt auf einem Medienkongress überraschend. Und anders als die Automädels hat Model Christina sogar zwei Hände voll Kleider zur Verfügung, die sie nacheinander während der Präsentation verschiedener Digitalradios trägt. Zwei davon wurden speziell für diesen Anlass entworfen. Zur „Radiomodenschau” eingeladen hatte die Bayern Digital Radio GmbH. Geschäftsführer Johannes Trottberger dazu: „Wir wollten eine aufmerksamkeitsstarke Aktion. Und da wir bereits mit der ESMOD bei Sport- und Skimode kooperiert hatten, mit Badira sogar eine eigene Modemarke kreierten, bot sich eine Fortsetzung an.” Badira produzierte die weltweit erste Multimediajacke mit integriertem DMB/DAB-Gerät. Trottberger ist wichtig, das Thema digitale Endgeräte stärker unter den Aspekten Gestaltung und Lebensart zu bewerben. Ein schönes Beispiel dafür sei das Modell „Revival DAB (RD 60)” des britischen Herstellers Roberts, das aussieht wie eine Handtasche aus den 1950er Jahren – inklusive Messingschließe. Mit derartigen Produkten soll verstärkt eine weibliche Zielgruppe angesprochen werden. Marketingleiter Wolfgang Paulus ergänzt: „Mit unserer Modenschau wollen wir die Kreativität unserer Standbesucher fördern.” Sein Wunsch: Die Ideen, die die „Player des Digitalen Rundfunks” im BDR-Café entwickeln, mögen übers Jahr Gestalt annehmen. Auch bei Ralf Reynolds von der deutschen Niederlassung der britischen Marke Pure findet diese Form der Verbindung von Technik mit Mode Beifall. Damit ließe sich ein femininer Anspruch gut darstellen. „Grundsätzlich versuchen wir, unsere Geräte ansprechend und interessant zu gestalten.”
Endgeräte hin, Mode her: Wie sieht Geschäftsführer Trottberger die Entwicklung im Digitalradio-Bereich? „Ich bin grundsätzlich zufrieden. Jeder Schritt nach vorn ist ein guter Schritt. Wir müssen wieder mehr die positiven Aspekte dieser Technologie sehen, und dabei nicht vergessen, wie lange zum Beispiel UKW gebraucht hat, um sich durchzusetzen.”Seine Philosophie: Potentiale zu nutzen und neue Wege zu gehen. Auch Marketingchef Paulus freut sich über Fortschritte wie die große Bandbreite an Endgeräten. Die Exponate für den Messeauftritt seien nach Designgesichtspunkten ausgewählt worden. Apropos Design: Christina Sperber findet das „Union Jack-Outfi t“ mit britischer Flagge und vor allem das „Rote Rosen”-Kleid am schönsten. „Das sieht aus wie von Miu Miu.”