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Porträt

Das „BILD-Radio“ - neue Konkurrenz für Radioanbieter?

Online-Radio mit hoher Reichweite und Möglichkeit der Individualisierung von Musik

Konzernzentrale Axel Springer AG Quelle: Axel Springer AG Alexander Hiller Redakteur Meinungsbarometer.info 30.04.2008

Der Axel-Springer-Verlag hat sein multimediales Angebot auf Bild.de weiter ausgebaut. Das News- und Entertainmentportal, das mit mehr als 620 Millionen Page Impressions (IVW März 2008) zu den reichweitenstärksten Online-Angeboten in Deutschland gehört, stellt seit Anfang März ein kostenfreies Online-Radio bereit. „BILD-Radio“ verspricht dem Nutzer Musik entsprechend dem individuellen Geschmack. „Der User muss sich nirgendwo registrieren, er kann sein BILD-Radio direkt mit einem Mausklick einschalten und seine Musik wählen“, erklärte Manfred Hart, Chefredakteur von BILD digital, zum Start. Gibt der Nutzer den Namen eines Interpreten ein oder entscheidet er sich für eines der sieben Genres, stellt BILD-Radio automatisch einen Titel-Mix zusammen und spielt diesen per Stream ab. Das zunächst auf sechs Monate ausgelegte Angebot wird in Kooperation mit last.fm realisiert, dem weltweit größten kostenfreien sozialen Musiknetzwerk. Nach Spiegel Online ist last.fm damit bereits auf einem zweiten reichweitenstarken News-Portal in Deutschland vertreten.

Trotz der hohen Reichweite und der Möglichkeit der Individualisierung von Musik sehen die etablierten Hörfunkveranstalter bisher keine echte Konkurrenz in dem neuen Angebot: „Wir definieren Radio anders als last.fm beziehungsweise BILD-Radio“, meint Mario A. Liese, Geschäftsführer und Programmdirektor von radio SAW, „Radio ist ein Unterhaltungsprogramm, das den Hörer durch den Tag begleitet und nicht ausschließlich nur Musik aneinanderreiht.“ Auch der öffentlich-rechtliche Jugendsender MDR SPUTNIK steht BILD-Radio eher gelassen gegenüber: „SPUTNIK verfolgt ein völlig anderes, ein musikjournalistisches Prinzip, das weg geht vom Mainstream, hin zu Spezialsendungen, in denen es nicht nur Musik zu hören gibt, sondern jede Menge Informationen zur Musik“, so Programmchef Eric Markuse. Dass sich die Radiosender jedoch auf Zusatzinformationen und Höreransprache allein nicht ausruhen können, macht Guy Fränkel, Programmchef beim digitalen Sender Rock Antenne, deutlich: „Diese neue Konkurrenz zu ignorieren wäre falsch.“ Er sehe in der Internet-Radio-Entwicklung jedoch nicht nur eine heranwachsende Konkurrenz, sondern vor allem auch eine gesellschaftliche Entwicklung im Internet mit Chancen für den eigenen Sender. Diese Chance nutze Rock Antenne durch die Etablierung einer eigenen Rock-Community im Internet. Auch SAW und SPUTNIK verweisen bereits auf umfangreiche Online-Angebote.

Prof. Dr. Jo Groebel, der Direktor des Deutschen Digital Instituts, sieht die Radioanbieter indes vor Herausforderungen eines weitreichenden Umbruchprozesses mit neuen Wettbewerbern: „Wir sind momentan in einer Phase, wo sämtliche Medienarten crossmedial agieren. Von einer Einzelkonkurrenz kann keine Rede sein.“

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