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Das Autokino in der digitalen Transformation

Wie eine Nische überlebt

Uwe Schimunek, Freier Journalist Quelle: Meinungsbarometer.info Uwe Schimunek Freier Journalist Meinungsbarometer.info 26.08.2019

 Es ist eine kleine, aber erstaunlich stabile Nische: 2,3 Millionen Euro Umsatz haben die deutschen Autokinos Erkenntnissen der Filmförderungsanstalt (FFA) im Jahr 2018 gemacht. Über die Jahre schwankt die Summe wetterbedingt, aber das Autokino scheint auch im Zeitalter der digitalen Transformation einen festen Platz im Herzen der Filmfans zu haben.

Giacun Caduff wurde als Filmemacher (Kurzfilm: “La femme et le TGV”) für den Oscar nominiert und er ist Mitbegründer des Cinema Drive-In in Pratteln (Schweiz).  Für ihn kombiniert das Autokino die Vorteile des Kinos und des Home Entertainments. "Da ist die riesige Leinwand und man fährt zu einem Event mit vielen Leuten. Und auf der anderen Seite sitzt man in seinem privaten Umfeld." So entstehe ein spannender Hybrid. Allerdings weiß er auch: "Ein Autokino, zum dem man einfach fährt und da läuft ein Film, wird es schwer haben." Deswegen gibt es im Cinema Drive-In das passende Essen und es wird von Roller-Girls und Popcorn-Boys direkt an den Wagen gebracht.

Auch Axel Wahmke, der als Geschäftsführer der DriveIn Autokinos für fünf Locations in Deutschland verantwortlich ist, setzt auf das besondere Erlebnis im Vergleich zum traditionellen Indoor-Kino. "Gerade im Sommer ist ein Filmabend unter freiem Himmel (idealerweise im Cabrio) reizvoll." Außerdem sieht er ganz praktische Vorteile, man könne das Essen entweder mitbringen oder vor Ort kaufen, Kleinkinder oder Haustiere könnten auf der Rückbank schlafen und Wahl des Sitznachbars oder der Lautstärke usw. obliege jedem Besucher persönlich.

In der Digitalisierung sieht Michael Woll, Geschäftsführer des mobilen Autokinoanbieters EVENTED GmbH große Chancen. So kann er sich etwa Ladestationen für E-Autos vorstellen, oder eine Interaktion zwischen dem Betreiber und dem Kunden über W-Lan. Nach der Bestellung kann die Lieferung "dann zielgenau an das jeweilige Auto geschehen, ohne dass der Kunde sein Auto verlassen muss."

Auch beim Cinema Drive-In in Pratteln haben die Betreiber viele Ideen. „Es wäre zum Beispiel toll, zwei Sprachvarianten für den Film über das W-Lan anbieten zu können“, erklärt Giacun Caduff. Dem seien aber derzeit noch technische Grenzen gesetzt, weil die Verzögerung beim Ton über W-Lan doch erheblich sei. „Wir haben jedenfalls viele Ideen und verfolgen die technische Entwicklung genau“, so der Filmemacher und Autokino-Betreiber.

 

 

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