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Autokino kombiniert die Vorteile des Kinos und des Home Entertainments

Wie das Cinema Drive-In in die digitale Zukunft geht

Giacun Caduff AKA Jacques à Bâle - Filmemacher und Mitbegründer des Cinema Drive-In in Pratteln Quelle: jabpix Giacun Caduff Filmemacher jabpix 02.07.2019
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Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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"Romantik ist natürlich beim Autokino ein Thema", sagt Giacun Caduff. Er ist Mitbegründer des Cinema Drive-In in Pratteln (Schweiz). In unserer Debatte spricht er über Nachhaltigkeit, digitale Trends und den Eventcharakter bei Autokinos. Giacun Caduff ist bekannt als Filmemacher. Er studierte an der California State University in Long Beach (USA), mit seinem Kurzfilm “La femme et le TGV” wurde er für einen Oscar nominiert.







Trotz starker Schwankungen in Umsatz und Besucherzahlen scheint das Autokino seine Markt-Nische behaupten zu können. Was macht aus Ihrer Sicht den Reiz des Autokinos aus?
Sicher spielt die Nostalgie eine Rolle und es kommt auch auf das Programm an. Bei uns laufen zum Beispiel viele Klassiker. Das passt gut zu unseren Open-Air-Events. Heutzutage gibt so viele Angebote, da suchen viele etwas Besonderes. Ein Autokino, zum dem man einfach fährt und da läuft ein Film, wird es schwer haben. Deswegen gibt es bei uns das passende Essen und es wird von Roller-Girls und Popcorn-Boys direkt an den Wagen gebracht – eben nicht nur ein Film, sondern ein echtes Event.

Ich glaube, das Autokino kombiniert die Vorteile des Kinos und des Home Entertainments. Da ist die riesige Leinwand und man fährt zu einem Event mit vielen Leuten. Und auf der anderen Seite sitzt man in seinem privaten Umfeld. Das ist ein spannender Hybrid.

Was bedeutet der Trend zu Carsharing und vernetzten Verkehrsmodellen für Zukunft von Autokinos?
Das sind positive Trends. Wir haben Partnerschaften mit Carsharern, weil eben viele kein eigenes Auto mehr haben wollen. Im Übrigen kann man zu uns auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Velo und ganz ohne Auto kommen. Wir haben einen Doppelstockbus, wie man ihn aus London kennt, mit Logen-Plätzen und einer Bar.

Manchmal gibt es bei uns auch Car-Hopper. Da haben sich schon Paare kennengelernt, die jetzt zusammen zu den Vorführungen kommen. Denn Romantik ist natürlich beim Autokino ein Thema. Wir sagen immer, um alles außerhalb des Autos kümmern wir uns. Was drinnen passiert, ist Sache der Besucher.

Welche Gefahr geht von neuen Car-Entertainment-Systemen, die eventuell keinen UKW-Empfänger mehr haben, für die Autokinos aus?
Ich wage zu behaupten, dass UKW nicht so schnell verschwinden wird. Mit neuen Autos hatten wir noch nie Probleme. Da kommen eher sehr alte, amerikanische Wagen ohne UKW. Für solche Fälle verleihen wir Kofferradios. Manche Besucher bringen ihre Radios auch mit – zum Beispiel Camper, oder Leute, die mit einem Lieferwagen anreisen und ein Sofa auf der Ladefläche stehen haben.

Ladestationen für E-Autos, W-Lan für den Second Screen – mit welchen digitalen Gimmicks sollte sich das Autokino fit für die digitale Zukunft machen?
Wir denken viel über so etwas nach und könnten uns Kooperationen mit Sponsoren für Ladestationen vorstellen. Nachhaltigkeit ist für uns auf jeden Fall ein großes Thema. Manchmal sprechen uns Leute darauf an, ob ein Autokino nicht der Umwelt schadet. Aber am Ende ist es doch egal, ob man mit einem Auto zum Kino fährt und es dort in der Tiefgarage steht, oder ob man zu uns kommt. Elektromobilität ist jedenfalls auch für uns eine tolle Sache.

Beim W-Lan können wir uns auch spannende Dinge vorstellen. Es wäre zum Beispiel toll, zwei Sprachvarianten für den Film über das W-Lan anbieten zu können. Aber dem sind derzeit noch technische Grenzen gesetzt, weil die Verzögerung beim Ton über W-Lan doch erheblich ist. Wir haben jedenfalls viele Ideen und verfolgen die technische Entwicklung genau.

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