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Bosch will bis 2020 Reichweite von Elektroautos verdoppeln

Warum der Batteriespezialist trotzdem nicht an ein schnelles Ende der Verbrennungsmotoren glaubt

Dr. Rolf Bulander, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH, Vorsitzender des Bereiches Mobility Solutions Quelle: Robert Bosch GmbH Dr. Rolf Bulander Geschäftsführer Robert Bosch GmbH 11.05.2016
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Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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Bis 2020 will Bosch mit neuen Batteriesystemen die Reichweite von Elektroautos verdoppeln und die Batteriekosten halbieren. Dafür hat der Konzern im vergangenen Herbst ein amerikanisches Start-up übernommen, das eine disruptive Zelltechnologie entwickelt – die so genannte Festkörperzelle. Trotzdem hat Bosch keine Illusionen, dass das E-Auto den Verbrennungsmotor im Auto kurzfristig ablöst.







Wie bewerten Sie die neue Kaufprämie der Bundesregierung für E-Autos?
Wir begrüßen die von der Bundesregierung vorgestellten Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität. Eine Kaufprämie, als zeitlich beschränktes Instrument, ist unter den aktuellen Rahmenbedingungen vertretbar. Um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen, sind die zusätzlich beschlossenen Anreize erforderlich: Dazu zählt insbesondere eine leistungsfähige Infrastruktur. Der jetzt angekündigte Aufbau von 15.000 Ladesäulen macht Elektroautos alltagstauglicher.

Ist die Forcierung der Elektromobilität sinnvoll oder wären alternative bzw. die Optimierung bestehender Antriebssysteme sinnvoller?
Beide Wege müssen begangen werden: Insbesondere mit Batterieforschung setzt Bosch sein Wissen und hohe Finanzmittel ein, um den Durchbruch der Elektromobilität zu schaffen. Gleichzeitig glauben wir auch in Zukunft an den Verbrenner. Mit vielen innovativen Technologien bleiben Diesel und Benziner eine feste Größe.

Wie schätzen Sie die Akzeptanz und die Nutzungspotenziale der Elektromobilität grundsätzlich für den Individualverkehr ein? Wird das E-Auto künftig Normalität oder bleiben E-Autos teure Hightechfahrzeuge?
Verbrenner werden weiterhin in den meisten PKW der grundlegende Antrieb bleiben. Allerdings werden Elektroautos und Hybride in den nächsten Jahren aus der Nische fahren. Rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge spielen ihre Stärken in Zukunft auf kürzeren Strecken aus. Wer viel und lange Strecken fährt, wird auch in einigen Jahren noch auf einen effizienten Verbrenner vertrauen – oft ergänzt durch einen teilelektrischen Antrieb.

Welche Entwicklungen erhoffen Sie sich bei den Speichertechnologien, gibt es hier neue Ansätze, um das E-Auto langstreckentauglich zu machen?
Entscheidend für den Durchbruch der Elektromobilität bleibt der Kaufpreis von Fahrzeugen. Um diesen zu senken, müssen  insbesondere die Batterien günstiger werden. Bis 2020 sind wir zuversichtlich, mit neuen Batteriesystemen die Reichweite von Elektroautos zu verdoppeln und die Batteriekosten zu halbieren. Im vergangenen Herbst haben wir ein amerikanisches Start-up übernommen, das eine disruptive Zelltechnologie entwickelt – die so genannte Festkörperzelle. Zeitgleich arbeitet Bosch zusammen mit japanischen Partnern an einer neuen Generation von Lithium-Ionen-Zellen.

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