Während die technische Infrastruktur von Digital Radio in Deutschland derzeit etwa 70 Prozent der Bevölkerung erfasst, können Digital Radio-Programmbouquets in Bayern bereits fast überall empfangen werden. So wurde 2009 außerhalb von Gebäuden eine Versorgung von 91 Prozent der Einwohner erreicht. Innerhalb von Gebäuden werden bereits 64 Prozent der bayerischen Bevölkerung versorgt.
Betreiber der DAB-Sendernetze ist die Bayern Digital Radio GmbH (BDR). Deren Geschäftsführer, Johannes Trottberger, antwortet auf die Frage, warum Bayern im deutschlandweiten Vergleich so gut abschneidet: „Das starke Engagement der Gesellschafter der BDR (Bayerischer Rundfunk, Bayerische Landeszentrale für neue Medien, Media Broadcast) hat – da sie von Beginn an auf die digitale Strategie gesetzt und diese konsequent unterstützt haben – entscheidend dazu beigetragen“.
Dass derzeit alle Digital Radio-Kapazitäten besetzt sind, sieht Johannes Trottberger als logische Folge des mittlerweile gut ausgebauten Sendernetzes. So sind auf dem bayernweiten Kanal 12D derzeit acht Programme und in den regionalen Netzen in München, Ingolstadt, Nürnberg und Augsburg insgesamt 37 DAB/DAB+ Programme empfangbar. Zu dieser positiven Bilanz trage in erheblichem Maß auch die gezielte Förderung der privaten Programmveranstalter durch die Bayerische Landeszentrale für neue Medien bei, betont Johannes Trottberger.
Um Programmveranstalter langfristig halten zu können und neue zu gewinnen, legt die BDR – in intensiver Zusammenarbeit mit Radioveranstaltern und technischen Kooperationspartnern – großen Wert auf ein optimiertes Kosten-Nutzen-Verhältnis im laufenden Netzbetrieb. Darin sieht Johannes Trottberger eine der Kernaufgaben der BDR. So können finanzielle Einstiegshürden für neue Programmanbieter in einem vertretbaren Rahmen gehalten werden.
Sollte – nach einer positiven Entscheidung der KEF hinsichtlich der Freigabe der noch zurückgestellten DAB-Mittel – der bundesweite Digital Radio-Multiplex Mitte 2011 an den Start gehen können, wird auch der Bayerische Rundfunk den Ausbau seines landesweiten Netzes im Kanal 11D weiter vorantreiben. Darin ist sich der Geschäftsführer sicher.