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Baden-Württemberg will Vorbehalte gegen Digitalsierung abbauen

Wie Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut gerade die KMU unterstützen will

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg Quelle: MfW/Sascha Baumann/all4foto.de Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut Wirtschaftsministerin Landesregierung Baden-Württemberg 29.07.2016
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Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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Eine "Allianz Industrie 4.0“ mit mehr als 50 Organisationen soll in Baden-Württemberg kleinen und mittleren Unternehmen Orientierung auf dem Weg zur Industrie 4.0 geben. "Ziel ist es, Vorbehalte gegenüber der Digitalisierung abzubauen und eine flexiblere, effizientere Produktion und neue Dienstleistungsangebote anzuregen", sagt Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg.







Die Digitalisierung verändert die Prozesse in der Industrie. Wie unterstützen Sie die Unternehmen in Ihrem Bundesland auf diesem Weg?
Beim Aufbruch zur Produktion der Zukunft hat Baden-Württemberg sehr gute Startvoraussetzungen. In der „Allianz Industrie 4.0“ wollen wir gemeinsam mit mehr als 50 Organisationen vorrangig kleinen und mittleren Unternehmen Orientierung auf dem Weg zur Industrie 4.0 geben und Beschäftigte auf ein sich veränderndes Aufgabenspektrum vorbereiten. Dazu finanzieren wir unter anderem die Koordinierungsstelle der Allianz Industrie 4.0, die den Austausch zwischen den Branchen und Technologievertretern verstärken soll. Ziel ist es, Vorbehalte gegenüber der Digitalisierung abzubauen und eine flexiblere, effizientere Produktion und neue Dienstleistungsangebote anzuregen. Wir fördern außerdem Digitallotsen, die die KMU bei Fragen zur Digitalisierung unterstützen. Die Projekte werden beim Handwerk, dem Handelsverband, dem Hotel- und Gaststättenverband und beim Virtual Dimension Center Fellbach angeboten.

Die Digitalisierung gibt den Prozessen in der Logistik einen Schub. Vor welchen Herausforderungen steht Ihr Bundesland mit den zunehmenden Verkehrsströmen?
Für Baden-Württemberg ist eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur unverzichtbar. Die Digitalisierung eröffnet hier neue Gestaltungsoptionen. Mit intelligenten Verkehrsinfrastrukturen und Fahrzeugen kann man Ressourcen besser nutzen und die Verkehrssicherheit erhöhen. Der Wechsel zwischen unterschiedlichen Verkehrsträgern wird leichter. Das bietet gute Chancen, um das Verkehrsaufkommen zu reduzieren. Gerade für Baden-Württemberg ist es wegen seiner sehr guten Ausgangsposition wichtig, die entscheidenden Impulse so früh wie möglich zu setzen. Die Landesregierung Baden-Württemberg fördert die Digitalisierung der Mobilität mit einem Maßnahmenpaket zum vernetzten und automatisierten Fahren mit fünf Millionen Euro.

Komplexere Technologien benötigen exzellente Fachkräfte. Wie investieren Sie in Bildung und Ausbildung?
Die Fachkräfteallianz Baden-Württemberg wird das Thema Digitalisierung der Wirtschafts- und Arbeitswelt zukünftig verstärkt angehen. Dank der dualen Ausbildung haben viele junge Menschen bereits heute zahlreiche Kenntnisse und Fähigkeiten, die in der vernetzten Arbeitswelt besonders gefragt sind. Darüber hinaus sind die Ausbildungsordnungen, die die Ausbildungsinhalte festlegen, technikoffen formuliert und werden auf Bundesebene regelmäßig bedarfsgerecht modernisiert. Die Digitalisierung wird vor allem die Arbeitsbedingungen nachhaltig verändern. Auf diese Entwicklungen müssen wir den Fachkräftenachwuchs und die Beschäftigten vorbereiten. Deswegen fördert das Land 15 Lernfabriken 4.0 an beruflichen Schulen im Land. Die Lernfabrik 4.0 ist ein Labor, das im Aufbau und in der Ausstattung industriellen Automatisierungslösungen gleicht und in dem Grundlagen für anwendungsnahe Prozesse erlernt werden können. Damit wollen wir vor allem für kleine und mittlere Unternehmen Anreize zur Umsetzung von Industrie 4.0-Prozessen schaffen. Mit der Digitalisierung steigt der Bedarf an beruflicher Weiterbildung. Deswegen unterstützt das Wirtschaftsministerium auch zahlreiche Aktivitäten und Maßnahmen zur Stärkung der beruflichen Weiterbildung in Baden-Württemberg.

Ein Blick in die Zukunft: Wie wird „Smart Industry“ Ihr Bundesland in den nächsten Jahren verändern?
Innovationen entstehen im digitalen Zeitalter durch die kluge Verknüpfung von Daten. Wenn die Unternehmen im Land die großen Datenmengen effizient nutzen, wird die Industrie unseres Landes ihre Stärken wie hohe Qualität und kreative Lösungen noch besser nutzen können. Die Unternehmen werden völlig neue Dienstleistungen anbieten, die den Kunden über den gesamten Lebenszyklus von Produkten begleiten werden. Im Mobilitätssektor erleben wir bedingt durch die Digitalisierung aktuell ein Paradigmenwechsel vom „Produkt Automobil“ zur „Dienstleistung Mobilität“. Inhalt, Daten und Services werden miteinander verknüpft und bilden so die Grundlage für neue Geschäftsmodelle. Vor allem die Themen „Embedded IT“, „automatisiertes Fahren“ und „Connected Car“ werden uns in den nächsten Jahren begleiten.

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