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Kolumne

30 Millionen Euro als Richtwert für Digitalisierungsfonds

Uwe Ludwig, Vorsitzender des Vereins Digital Radio Mitteldeutschland

Uwe Ludwig Quelle: Uwe Ludwig 30.04.2009

Die Strategie des Digital Radio Mitteldeutschland e.V. kann man in Abwandlung eines aktuellen Werbespots so formulieren: „Bist Du schon digital, oder…?“ Gemeint ist hier natürlich Digital Radio und eine sich selbst tragende, selbst erklärende Marktdurchdringung. Aus dieser einfachen Frage lässt sich die Vereinsstrategie mühelos ableiten: Erfolg kann nur an der Akzeptanz der Nutzer festgemacht werden. Im Klartext heißt das: Kein noch so verspieltes Feature kann das positive Votum der Nutzer ersetzen. Wir brauchen nachvollziehbare Mehrwerte in Form von Inhalten, letztlich neue attraktive Programme und Services. Der Verein betreibt die Entwicklung neuartiger Radiodienste, wie den Verkehrsdienst ARVID (Akustischer Regionaler VerkehrsInformationsdienst) in Sachsen-Anhalt, Verkehrsinformationen mittels TPEG (Transport Protocol Experts Group) und dem elektronischen Programmführer (EPG).

Zur Frage der Finanzierung hat der Verein schon im Jahr 2007 die Einrichtung eines Digitalisierungsfonds gefordert. Da ein neuer Übertragungsweg zunächst nicht selbsttragend funktionieren kann, ist die Idee eines Digitalisierungsfonds aus Vereinssicht der richtige Weg, um auch den privaten Anbietern den Einstieg zu ermöglichen. Die Anforderungen der ARD gegenüber der KEF in Höhe von 30 Millionen Euro sind hier ein guter Richtwert. Möglicherweise sind wir beim Rundfunk in Zeiten der Finanzkrise aber zu bescheiden, um Gehör zu finden. Immerhin geht es um eine Infrastruktur für 82 Millionen Bürgerinnen und Bürger, die fast ausschließlich von mittelständigen Unternehmen getragen wird. Der Verein wird die Einrichtung eines solchen Fonds auch zukünftig vertreten.

Die Abschaltung eines Dienstes, hier UKW, um Digital Radio zum Durchbruch zu verhelfen, ist eher kein Signal souveränen Handelns. Als politische Willensbekundung und zur Schaffung einer ordnenden Konstante für alle Marktteilnehmer sicherlich ein probates Mittel. Zur Steuerung eines Marktes, der zum Wechsel aus inhaltlichen Gründen nicht bereit ist, allerdings ungeeignet. Im Grunde wird das Verfallsdatum gleich mitgeliefert, wer sollte den Nutzern diesen Schritt in letzter Konsequenz erklären? Vielmehr wird es zu einem Übergang wie beim Umstieg von Mittelwelle auf UKW kommen. Hoffentlich viel schneller, aber eben auch nicht per Verordnung. Besser ist es, der Industrie und dem Handel vorzugeben, ab 2010 alle Geräte mit der Technik zum Empfang der DAB-Systemfamilie auszustatten. Dem Kunden sollten wir schon frühzeitig signalisieren, wo wir hin wollen, damit er sich orientieren kann. Einen wichtigen Schritt hat der Verein mit dem Positionspapier vom Februar 2008 aktiv mitgestaltet.

Die Zukunft von Digital Radio liegt in seinen vielfältigen Möglichkeiten, seiner Fähigkeit den Nutzer individueller zu bedienen als bisherige Systeme. Dabei bleibt das Element Rundfunk mit seiner unendlichen Performance und Verfügbarkeit ein zentrales Alleinstellungsmerkmal gegenüber allen anderen Diensten. Aus Überzeugung werden wir vom Digital Radio Mitteldeutschland e.V. weiter an der Digitalisierung des Rundfunks arbeiten. Dazu laden wir jeden herzlich ein, im Verein mitzuwirken.

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