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Was das neue Katastrophen-Warnsystem EWF kann

Und wie es zu anderen Systemen steht

Hendrik Roggendorf - Leiter Referat Warnung der Bevölkerung im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) Quelle: BBK Hendrik Roggendorf Referatsleiter Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) 06.11.2019
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Emergency Warning Functionality, kurz EWF, ist ein neues, DAB+ nutzendes Warnsystem für den Katastrophenfall. Aus Sicht von Hendrik Roggendorf vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) bietet es "weitreichendere Funktionen an, als dies im Analogradio der Fall ist." Er sieht eine rasant wachsende Nachfrage kommen.







Das EWF-Alarmsystem nutzt DAB+ als Übertragungsmedium. Welche Vorteile hat das System gegenüber anderen Warnsystemen?
Das EWF-Alarmsystem und Journaline ermöglichen, Empfangsgeräte aus dem Standby zu aktivieren. Ferner kann der Dienst Endgeräte auf einen Kanal umschalten, auf dem Warnmeldungen übertragen werden. Im Display können Warnmeldungen als Text ausgegeben werden. Dies bietet weitreichendere Funktionen an, als dies im Analogradio der Fall ist. Denn damit ist es auch möglich, Nutzerinnen und Nutzer zu erreichen, die ihr Radio nicht eingeschaltet haben. Man denke hierbei zum Beispiel an die Erreichbarkeit von Personen zu Nachtzeiten.

Die Marktdurchdringung mit DAB+-Geräten steigt, liegt aber noch weit hinter der UKW- oder Handy-Verbreitung – wann kann EWF ein vollwertiger Ersatz für andere Systeme sein?
Aus Sicht des BBK ist es nicht das Ziel, andere Systeme durch EWF zu ersetzen. Vielmehr stellen DAB+-Radios mit EWF-Funktionalität eine Ergänzung des verfügbaren Spektrums von Warnendgeräten dar. Alle anderen Kanäle, wie Apps, Fernsehen, analoger Rundfunk, Stadtwerbetafeln oder Paging-Systeme behalten ihre Bedeutung. Der DAB+-Zug rollt jedoch, die Marktanteile steigen zunehmend. Wichtig ist, bei den Herstellern der Endgeräte jetzt das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Implementierung der EWF-Chips zu schaffen. Die Nachfrage der Kunden wird nach unserer Einschätzung rasant wachsen, sobald das Signal on air ist. Hiermit rechnen wir für das kommende Jahr.

Mit mehrsprachigen und barrierefreien Angeboten soll EWF große Personengruppen erreichen. Wie sollen die entsprechenden Inhalte bei Ereignissen produziert werden?
Das Modulare Warnsystem des Bundes (MoWaS) wird derzeit um die Fähigkeit erweitert, mehrsprachige Warnmeldungen auszusenden. Hierzu werden für eine Vielzahl von warnrelevanten Lagen Standardwarntexte mit Standardverhaltensempfehlungen in sechs Fremdsprachen übersetzt. Diese können durch die auslösende Stelle in einem Kategorienbaum ausgewählt und so aktiviert werden. Das System übergibt dann an die Sendestelle den mehrsprachigen Warntext.

Im Ernstfall sollen sich die Empfänger aus dem Standby-Modus aktivieren lassen. Welche Geräte braucht man dafür?
Hierfür ist ein DAB+-Radio mit integriertem EWF-Chip erforderlich. Fragen Sie hierzu Ihren Händler.

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