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Digitalradio als ideales Medium für Bevölkerungswarnung

Wie EWF effizient eingesetzt werden kann

 Volker Dahl - Vertriebskoordinator Audio-Produkte bei Telestar Quelle: Telestar 18.10.2019
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Dipl.- Journ. Nikola Marquardt
Founder & Herausgeberin
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Für Volker Dahl von Telestar liegen die Vorteile des neuen Warnsystems EWF (Emergency Warning Functionality) über DAB+ auf der Hand: Es ist schnell, zuverlässig, überall abrufbar und vor allem: "Es gibt keine Netzüberlastung." Bis das System funktioniert, braucht es aber einiges.







Telestar / Imperial setzte bereits in der Vergangenheit auf innovative Features bei seinen DAB+ Radios, wie Barrierefreiheit, Journaline etc. Warum richten Sie den Fokus auf diese Themen?
Die von Ihnen angesprochenen Nischenthemen wie EWF, Journaline und Barrierefreiheit sind sehr innovativ und werden noch von den meisten Herstellern vernachlässigt. Wir bringen uns mit Produkten, die diese Features beinhalten, nicht nur bei unserer bestehenden Kundschaft in’s Gespräch, sondern eröffnen uns damit auch weitere Möglichkeiten bei Projektkunden. Darüber hinaus ist z.B. EWF sicher ein spannendes und zukunftsorientiertes Thema, bei welchem wir von Anfang an ein Wörtchen mitreden möchten. Desweiteren möchten wir auch Kunden mit Handicap ermöglichen, Radiogenuss so einfach wie möglich zu geniessen.

Das EWF-Alarmsystem nutzt DAB+ als Übertragungsmedium. Welche Vorteile hat das System gegenüber anderen Warnsystemen?
Im Vergleich zum Mobilfunknetz ist Digitalradio (DAB+) das ideale Medium für die Bevölkerungswarnung. Es gibt keine Netzüberlastung. Die Menschen werden überall erreicht – egal ob im Auto, im Büro, zuhause oder unterwegs. Über DAB+ werden die Bürger mittels EWF absolut zuverlässig und schnell auf dem Laufenden gehalten. Bei einer Abschaltung des Mobilfunknetzes, beispielsweise aufgrund eines Terroranschlags, ist eine Warnung der Bürger über dieses Medium nicht mehr möglich.

Versetzen wir uns in die Rolle des Hörers, der ein EWF-fähiges Radiogerät besitzt. Können Sie uns beschreiben, wie das Gerät im Katastrophenfall der Kategorie 1 oder 2 reagiert und was der Besitzer des Radiogerätes genau hört.
Im Fall einer Katastrophenwarnung wird das laufende Radioprogramm unterbrochen und das Radio schaltet selbstständig auf den Warnkanal um. Der Hörer kann in den Einstellungen des Radios auch festlegen, in welcher Lautstärke die Warnmeldung ausgegeben wird. Hört man also beispielsweise Relax-Musik in geringer Lautstärke, wird diese dann im Warnfall enorm erhöht, falls der Hörer dies vorab so eingestellt hat. Sollte sich das Radio im Standby befinden, wird es automatisch aktiviert. Das Radiodisplay blinkt unübersehbar und gibt die Warnmeldung ebenfalls textlich wieder.

Welche Rahmenbedingungen müssen für Sie als Hersteller geklärt werden, damit Sie EWF zukünftig in allen Geräten implementieren können.
Eine Grundvoraussetzung ist die Aufschaltung von EWF mindestens in das deutschlandweite DAB+ Netz. Desweiteren müssen die unterschiedlichen DAB Chipsatz Hersteller dieses Feature ebenfalls integrieren. Bisher ist dies nur bei einem der Fall. Vorher ist für uns als Hersteller eine Integration von EWF in alle Geräte zum einen nicht möglich und macht auch noch keinen großen Sinn. Aber wir arbeiten weiter eifrig an diesem Thema, das kann ich Ihnen versichern.

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EIN DEBATTENBEITRAG VON
Hendrik Roggendorf
Referatsleiter
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)

Hendrik Roggendorf - Leiter Referat Warnung der Bevölkerung im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)
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