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Interview06.04.2017

KiKA lässt sich auch von Youtube anregen

Wie der Kinderkanal von ARD und ZDF auf neue Trends bei der Mediennutzung reagiert

Michael Stumpf, KiKA-Programmgeschäftsführer Quelle: KiKA/Carlo Bansini Michael Stumpf Programmgeschäftsführer KiKA
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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Auch wenn Kinder nach der aktuellen KIM-Studie weiterhin klassische Medien nutzen, sieht KiKA-Programmgeschäftsführer Michael Stumpf "das Bild einer heranwachsenden, digitalen Genration ... nicht verzerrt". Der KiKA bietet Tipps und Hinweise für Kinder und Eltern und betrachtet das "als Teil seines öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrages".





Radio beim Frühstücken, TV als wichtigstes Medium – die Mediennutzung von Kindern scheint nach der aktuellen KIM-Studie in der Tradition der Eltern zu stehen. Ist das Bild von einer heranwachsenden, digitalen Generation übertrieben?
Im familiären Alltag spielen natürlich die klassischen Medien wie Radio und Fernsehen eine wichtige Rolle. Doch das Bild einer heranwachsenden, digitalen Genration wird dadurch meines Erachtens nicht verzerrt. Schließlich erhebt die KIM-Studie Daten einer sehr heterogenen Zielgruppe, deren Mediennutzungsgewohnheiten differenziert zu betrachten sind. Bei sechsjährigen Kindern sind die Zugangsmöglichkeiten und die Reglementierung durch die Eltern andere im Vergleich zu den Älteren zwischen zwölf und 13. Das Interesse an mobilen Geräten ist aber auf jeden Fall auch bei Vorschülern da und steigt mit den Jahren kontinuierlich an. Aus diesem Grund bieten wir auf den Seiten für Erwachsen von kika.de Tipps und Hinweise für einen altersgerechten Umgang mit digitalen Medien für Vorschul- und Grundschulkinder.

Die beliebteste Internetseite bei Kindern ist die Videoplattform YouTube – wie können die beliebten kurzen Formate die Mediennutzung dauerhaft verändern?
Die Nutzungs- und Sehgewohnheiten von Kindern haben sich durch YouTube stark verändert. Sie gehen erstaunlich entspannt und wie selbstverständlich mit Bewegtbild um. Auch KiKA ist auf der Plattform mit Inhalten vertreten und nutzt sie als Hinweis auf das eigene Programm. Thematische, personelle und optische Trends auf YouTube beobachten wir und nehmen sie gegebenenfalls als Anregung für einige unserer Formate. Mit der Sendung „Timster“ (KiKA/ rbb/ NDR), ein Medienmagazin für Grundschulkinder, reagieren wir auch im on auf diese Entwicklungen. Als wochenaktuelles Format greift es zeitnah Trends und Themen aus dem Netz und der medialen Berichterstattung auf und vermittelt sie jungen Mediennutzern altersgemäß. Ziel ist es, Kindern einen reflektierten und souveränen Umgang mit Medien zu ermöglichen.

Mindestens 38 % der befragten Kinder haben schon Games gespielt, für die sie nach der Empfehlung der USK zu jung sind. Oft haben sie diese Spiele von den Eltern bekommen. Was empfehlen Sie Eltern in Sachen Games und Mediennutzung der Kinder?
Mit zunehmendem Alter orientieren sich Schüler bei ihrer Nutzung von Spielen verstärkt an älteren Kindern und Erwachsenen. Auf erwachsene.kika.de beraten wir Eltern, wie man auf die Wünsche und Interessen der Kinder eingeht, dabei aber auch einen altersgerechten Umgang gewährleistet. Experten aus den Bereichen Medien und Datenschutz kommen dort ebenfalls zu Wort.

53 % der Haupt- oder Realschüler und 56 % der Gymnasiasten haben schon einmal einen Computer in der Schule benutzt. Wie bewerten Sie diese Zahlen?
Medienkompetenz ist in dieser vernetzten Welt unerlässlich. Bei diesen Zahlen klingt das oft noch nach dem gern zitierten „Neuland“. Für die Vermittlung braucht es aber neben der technischen Infrastruktur auch eine verantwortungsvolle Begleitung sowie eine Heranführung bereits im Grundschulalter. Hier hat Deutschland sicherlich noch Nachholbedarf im internationalen Vergleich. Kenntnisse und Fähigkeiten vermitteln, die für einen emanzipierten Umgang mit Medien nötig sind – das betrachtet auch der Kinderkanal von ARD und ZDF als Teil seines öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrages.

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