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After Work17.11.2016

Hoteldirektor des Romantik Hotel auf der Wartburg im Interview

Wie das 5-Sterne-Haus Kultur, Kulinarik und "Tagen wie bei Mutti" miteinander verbindet

Jens V. Dünnbier, Direktor Romantik Hotel auf der Wartburg Quelle: Romantik Hotel auf der Wartburg

"Ich sehe unser Hotel, welches in unmittelbarer Nachbarschaft zum UNESCO-Weltkulturerbe liegt, unter anderem als Gästehaus der Kultur", sagt Jens V. Dünnbier, Direktor Romantik Hotel auf der Wartburg. In der herrlichen Umgebung gibt es aber nicht nur Romantik und Natur, sondern auch erstklassige Kulinarik und eine ganz besondere Gastfreundschaft, erzählt Direktor Dünnbier im Interview mit Meinungsbarometer.info





Herr Direktor Dünnbier: Schon Anfang des 13. Jahrhunderts haben Minnesänger um Walther von der Vogelweide auf der Wartburg ihren sagenumwoben Sängerwettstreit ausgetragen. Und auch heute sind die großen Stars der Klassikszene auf der Wartburg und im Hotel zu Gast. Wie verbindet sich für Sie als Gastgeber Kulturbetrieb und Hotel?
Dünnbier: Ich sehe unser Hotel, welches in unmittelbarer Nachbarschaft zum UNESCO-Weltkulturerbe liegt, unter anderem als Gästehaus der Kultur. Viele unserer Gäste kommen, um ein Konzert auf der Wartburg zu besuchen. Und wir alle sind uns sehr klar darüber, dass Gäste, die sich beispielsweise für die Oper „Der Tannhäuser“ interessieren, anspruchsvolle Reisende sind und gleichermaßen eine hohe Erwartungshaltung an einen Hotelbetrieb haben. Aus diesem Grund sind wir im Besonderen darauf eingestellt, dass wir diese Gäste auf unsere Art und Weise umsorgen. Letztendlich sind sie begeistert, wenn sie auf der Wartburg ein grandioses Konzert erleben und wir sie wiederum durch unsere Gastfreundschaft und Kulinarik verwöhnen. Wir wollen ihre hohen Erwartungen bestenfalls mehr als nur erfüllen.

Ihr 5-Sterne-Haus gibt es bereits seit 1914. Seit zwei Jahren gehören Sie zur Hotelkooperation der Romantik Hotels & Restaurants. Welches sind die Vorteile, bei einer derartigen Kooperation mit dabei zu sein?
Im Ursprung sind wir ein Hotel der arcona Hotels und Resorts. Arcona ist seit über 15 Jahren Pächter und Betreiber des Wartburghotels und der Verpächter ist die Wartburg-Stiftung. Wir haben uns darüber hinaus lange darum bemüht, Mitglied bei den Romantik Hotels zu werden. Vor zwei Jahren sind wir dort aufgenommen worden. Diese intensiven Bemühungen zeigen auch, dass man bei Romantik nicht einfach Mitglied werden kann. Man muss sehr viele Voraussetzungen dafür erfüllen, die zunächst genau analysiert werden. Ob man diese erfüllt und letztendlich aufgenommen wird, wird dann erst durch den Vorstand der Romantik Hotels übereinstimmend entschieden. Dass wir ein romantisches und hervorragendes Hotel sind, wussten wir zwar schon lange.  Doch dann die Bestätigung zu bekommen, dass uns eine Hotelkooperation mit diesen strengen Aufnahmekriterien und mit einstimmigem Beschluss des Vorstandes und des Aufsichtsrates aufnimmt, ist schon eine Ehre für uns.

Hierzu möchte ich ergänzen, dass wiederum auch der Standort Eisenach und die Wartburg der Marke der Romantik Hotels helfen, indem sie an einem außergewöhnlichen Ort vertreten ist. Doch in erster Linie profitieren natürlich unsere Gäste davon, denn sie können sich darauf verlassen, hier eine herzliche Gastfreundschaft zu erleben, eine gute Küche und schöne Hotelzimmer, die trotz aller Romantik in einem besonderen Gebäude auf ihre Art modern ausgestattet sind.

Sie haben die besondere Kulinarik bereits erwähnt. Auch diese ist ganz eng mit der Wartburg verbunden.
Unsere langjährige Chef Patissière ist inzwischen unsere Küchenchefin. Es ist Annett Reinhardt. Und unser Küchenchef, Peter Herrmann, wurde zum gastronomischen Leiter ernannt. Frau Reinhardt führt das erfolgreiche kulinarische Konzept weiter, das er begonnen hat. Dieses beinhaltet beispielsweise den Gedanken, dass wir historisch belegte Festbankette, die hier vor weit über 100 Jahren auf der Wartburg gegeben worden, neu interpretieren und zeitgemäß darbieten. Der große Unterschied und die wirkliche Besonderheit ist, dass hier nichts nachgekocht oder imitiert wird. Vielmehr geht es uns darum, dass Speisen, die an einem bestimmten Datum z. B. im Jahre 1898 anlässlich eines Festbanketts auf der Wartburg serviert wurden, auf Frau Reinhardts unnachahmliche Weise zubereitet und angerichtet werden.

Es ist also eine kulinarische Übersetzung in unsere Zeit?
Ja, und nicht nur das. Das Besondere ist die Authentizität – denn um diese geht es gerade in Hotels, die auf dem Land angesiedelt sind und eine Geschichte zu erzählen haben. Es geht darum, dass unsere Lebensmittel Bio-Qualität haben, dass wir mit Lieferanten zusammenarbeiten, die wir persönlich kennen und dass sie aus der Region stammen. Das ist das, was wir mit Bravour umsetzen. Der Gast kann das in der Speisekarte genau nachlesen, indem er Anlass und das Datum des historischen Menüs sieht und nachvollziehen kann, was Frau Reinhardt und ihr Team daraus kreiert haben.

Was viele nicht wissen, Sie sind auch ein Hotel, in dem es sich vortrefflich tagen lässt.
Wir sind auf jeden Fall ein Tagungshotel, welches sich jedoch nicht so „anfühlt“. Die meisten unserer Gäste sind eher Individualgäste und keine Tagungsteilnehmer. Doch wir bieten Tagungen auf einer sehr persönlichen und professionellen Basis an. Ich glaube, dass genau das auch unser Erfolg ist: hochkarätige Veranstaltungen, die in einem einzigartigen Rahmen stattfinden, mit einer hohen Professionalität umzusetzen, ohne dabei austauschbar zu wirken. Das hat auch etwas mit unserem kulinarischen Konzept zu den Tagungspausen zu tun. Das „Umsorgtsein“ und das in allerbestem Sinne sich „bemuttert“ fühlen, wollen wir auch unseren Tagungsgästen bieten. Wir offerieren Tagungspausen an, die schon allein von der Darreichung herausragend sind: welches Geschirr wir zum Beispiel anbieten, wie wir die Snacks präsentieren, wie wir uns mit unseren Gästen bereits im Vorfeld abstimmen.  Das hebt sich sehr von dem ab, was man von üblichen Tagungshotels kennt. Damit sind wir sehr erfolgreich. Dieses Konzept wird übrigens in allen arcona Hotels und Resorts angeboten und heißt passenderweise „MUTTI“.

Kann man das Tagen bei Ihnen auch mit Wellness verbinden?
Natürlich gibt es hier auch einen kleinen Wellnessbereich, den Jungbrunnen. Aber mit anderen Wellness-Hotels können und wollen wir uns nicht vergleichen. Wir haben eine große finnische Sauna und eine Erlebnisdusche und eine schöne Sonnenterrasse mit Blick über den Thüringer Wald, das Ganze in Verbindung mit drei Cardiogeräten und einer Ruhezone. Unsere Wellness, die der Gast hier erhält, ist eine ganz andere Art, es ist „das über den Dingen stehen“, auf dem Eisenacher Burgberg zu sein. Es ist wirklich ein erhabenes Gefühl, wenn gegen 20:00 Uhr die letzten Touristen den Berg verlassen und die Hotelgäste die Burg gewissermaßen ganz für sich allein haben.

Herr Dünnbier, zum Abschluss eine persönliche Frage. Was macht für Sie diesen Ort aus?
Ich bin hier in Eisenach nur ein „Hergelaufener“, wie man es liebevoll im hiesigen Dialekt sagt. Aber das bin ich liebend gern. Ich bin mir der besonderen Verantwortung für das Haus jeden Tag bewusst. Wir fühlen uns auch als Familie – mit meiner Frau und meinen zwei Kindern – in der Stadt unglaublich wohl. Wir sind „angekommen“ und haben in Eisenach gefunden, was wir gesucht haben.

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