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Interview29.08.2017

Hohe Preise beschränken Spielraum für weitere vermarktungsfähige Audio-Sportrechte

Wie der ARD-Vermarkter den Markt sieht

Oliver Adrian, Geschäftsführer AS&S Radio GmbH Quelle: AS&S Oliver Adrian Geschäftsführer AS&S Radio GmbH
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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"Natürlich greift mit Amazon ein neuer Player in unseren Wettbewerb ein", sagt Oliver Adrian, Geschäftsführer AS&S Radio GmbH. Dabei ist dieser durch die neue Aufteilung der Spieltage ohnehin schon in Bewegung. Für das Vermarktungsprodukt AS&S Radio Liga Live sieht er dennoch starke Argumente.





Amazon wird in der kommenden Saison 1. und 2. Bundesliga und DFB-Pokal im Audio-Stream übertragen. Welche Auswirkungen erwarten Sie auf den Radiomarkt?
Ähnlich wie im TV und Bewegtbild-Markt hat die starke Vermarktungsdiversifikation des Produkts Fußball auch bei Radio und Audio dazu geführt, dass das Prinzip „alles aus einer Hand“ nicht mehr durchzuhalten ist. Natürlich greift mit Amazon ein neuer Player in unseren Wettbewerb ein. Einen Wettbewerb, der durch die neue Aufteilung der Spieltage ohnehin Anpassungen an die Dramaturgie der ARD-Schlusskonferenz mit sich bringt, die künftig an zehn von 34 Spieltagen mit vier, statt mit fünf Partien live auf Sendung ist. Das ist für das Produkt ARD-Bundesliga-Konferenz zuallererst eine redaktionelle Aufgabe. Für unser Vermarktungsprodukt, die AS&S Radio Liga Live, gilt aber unverändert, dass Radiowerbung dort in den starken journalistischen Umfeldern des ARD-Hörfunks eingebettet ist mit starken Reichweiten und einem Hörer-Involvement, wie man es anderswo kaum erreichen wird. Das gilt im Übrigen auch für den Aspekt Brand Safety, der bei der Liga Live bekanntermaßen Standard ist.
 
Die Übertragungen werden werbefrei sein, so wie häufig auch beim Platzhirsch, der Bundesliga-Schlusskonferenz bei den ARD-Wellen – verschenktes Potenzial?
Selbstverständlich werben die Unternehmen bei der AS&S in TV und Radio auch am Samstag und auch im Bundesliga-Umfeld. Daher kann keine Rede davon sein, dass wir an irgendeiner Stelle Potenzial verschenken – ganz im Gegenteil. Zu dem möglichen Geschäftsmodell von Amazons Audiorechten lässt sich derzeit nur spekulieren, daher möchte ich das auch nicht kommentieren. 
 
Die Übertragungen werden von umfangreichen digitalen Zusatzinhalten begleitet. Welche  Vermarktungschancen haben solche datenfokussierten Angebote?
Zu möglichen Vermarktungsplänen und -aussichten von Amazon im Bereich audiodigitaler Zusatzangebote werden wir uns – da rein spekulativ - derzeit nicht äußern.

Erwarten Sie künftig auch weitere Bewegung im Markt der Audio-Sportrechte – und wie schätzen Sie die Vermarktungschancen anderer Sportarten ein?
Es ist ja nicht zu übersehen, dass die Sportrechte immens teuer geworden sind, vor allem im Fußball, aber auch bei einigen anderen populären Sportarten. So teuer, dass die Refinanzierung über die Vermarktung bereits jetzt ein ambitioniertes Unterfangen geworden ist. Das engt den Spielraum für weitere vermarktungsfähige Audio-Sportrechte in anderen Sportarten meines Erachtens deutlich ein.

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