Mit DVB-T2 HD können Sport-Fans die Spiele der Fußball-Europameisterschaft und die Wettkämpfe der Olympischen Spiele erstmals auch über Antenne in bester HD-Qualität empfangen. Zunächst werden zusätzlich zu den herkömmlichen DVB-T Programmen in vielen Ballungsräumen sechs Fernsehprogramme über DVB-T2 HD verbreitet, alle in Full-HD Qualität (1080p). Zum Start der ersten Stufe sind dabei: Das Erste, das ZDF, RTL, ProSieben, Sat.1 und Vox. Der Empfang der verschlüsselten privaten TV-Sender wird bis zum Frühjahr 2017 ohne Zugangsentgelt möglich sein, die öffentlich-rechtlichen Programme werden generell kostenfrei und unverschlüsselt zu empfangen sein.
Programmvielfalt, überwiegend in Full-HD, und interaktive Dienste
Mit Beginn des Regelbetriebs im ersten Quartal 2017 werden etwa 40 öffentlich-rechtliche und private Programme über DVB-T2 HD verbreitet, überwiegend in Full-HD- Qualität. Zusätzlich zu den TV-Programmen wird es auch eine breite Auswahl nicht-linearer Angebote geben. Hierbei werden, basierend auf dem HbbTV-Standard, Inhalte aus TV und Internet miteinander verknüpft.
Etappenweise Einführung bis 2019
Für die erste Stufe des neuen Antennenfernsehens wurden neben den bisherigen DVB-T-Kernregionen auch Gebiete ausgewählt, in denen bisher keine privaten Programme via terrestrischer Antenne empfangen werden konnten, so zum Beispiel die Regionen Jena, Schwerin oder Rostock. Im Regelbetrieb wird die Programmzahl zunächst in diesen Gebieten erweitert. Der weitere Netzausbau in mittelgroßen Städten und ländlichen Gebieten erfolgt dann im Anschluss daran schrittweise bis 2019. Die Aussendung von privaten TV-Programmen via DVB-T wird nach der Umstellung auf DVB-T2 HD beendet.
Gut vorbereiteter Handel
Der Handel sieht in der Einführung von DVB-T2 HD ein großes Potenzial und eine deutliche Chance für einen Aufschwung und entsprechendes Absatzpotenzial im TV- und Receiver-Markt. Eine Umfrage bei allen relevanten Herstellern von Fernsehgeräten und Empfangstechnik auf Meinungsbarometer.info hat ergeben, dass DVB-T2 HD für die Endgeräteindustrie höchste Priorität hat. Bereits zum Start wird es eine Vielzahl von Receivern und TV-Geräten geben, die den neuen Standard beherrschen. Für den Endverbraucher sind die neuen Geräte am grünen DVB-T2 HD Logo erkennbar, das den Empfang der öffentlich-rechtlichen Sender und die Nachrüstmöglichkeit mit einem CI+ Modul für die verschlüsselten privaten HD-Programme garantiert. Eine ständig aktualisierte Gerätedatenbank stellt die Deutsche TV-Plattform unter www.dvbt2hd.de/aktuelles/geraeteliste zur Verfügung. Dort kann man, beispielsweise nach Hersteller oder Gerätetyp sortiert, die vom Handel angebotenen Empfangsgeräte abrufen.
Terrestrik als zukunftssicherer Empfangsweg
Hintergrund des Umstiegs von DVB-T auf DVB-T2 HD war die Anfang 2015 beschlossene Neuvergabe der Frequenzen für das Antennenfernsehen, um Platz für mehr Breitbanddienste im Mobilfunk zu schaffen. Aufgrund der Kombination des Übertragungsstandards DVB-T2 mit dem hocheffizienten Videokompressionsstandard H.265 (HEVC) ist es möglich, trotz Frequenzeinbußen mehr Programme in deutlich besserer Qualität zu verbreiten. Der neue Standard hat Deutschland weltweit zum Innovationsführer im Bereich des digitalen Antennenfernsehens gemacht. Die Verbindung von DVB-T2 und HEVC wurde in Abstimmung mit allen beteiligten Unternehmen der Rundfunkbranche gewählt, um über den terrestrischen Verbreitungsweg von Beginn an die bestmögliche HD Qualität 1080p aussenden zu können. Somit konnten auch die Endgerätehersteller bei der Entwicklung der neuen Empfängergeneration diese höchste Qualitätsstufe bereits berücksichtigen und die Geräte damit zukunftssicher produzieren.
Private HD-Programme mit freenet TV
Mit dem Beginn der ersten Stufe von DVBT2 HD am 31. Mai startet auch die Einführung von freenet TV, der neuen Plattform für private TV-Programme in HD-Qualität via DVB-T2 HD. Die freenet TV Programme werden, wie auch die privaten HD-Programme auf anderen Verbreitungsplattformen, mit einem Signalschutz übertragen, der bis Frühjahr 2017 kostenfrei entschlüsselt wird. Erst mit dem vollen Programmangebot von etwa 20 Sendern im ersten Quartal 2017, und nach einer dreimonatigen Gratisphase – beginnend mit dem Start des Regelbetriebs – fällt ein monatliches Zugangsentgelt im mittleren einstelligen Euro-Bereich an. Rechtzeitig zum Start wird eine breite Auswahl von Receivern auf dem Markt sein, die den Empfang von freenet TV gewährleisten. Diese sind mit dem gleichnamigen freenet TV Logo gekennzeichnet. Ab Ende Mai 2016 werden zudem CI+ Module im Handel erhältlich sein, mit denen auch bereits vorhandene DVB-T2 HD-fähige TV-Geräte für den Empfang der verschlüsselten privaten Sender einfach nachgerüstet werden können. Für die Entschlüsselung ist keine Smartcard erforderlich. Damit ist freenet TV auch für zukünftige mobile Endgeräte geeignet. Die Freischaltung erfolgt ohne Vertragsbindung, beispielsweise über Prepaid-Angebote. Betreiber von freenet TV ist die MEDIA BROADCAST GmbH, seit März 2016 Teil der freenet Group. Weitere Informationen unter www.freenet.tv.