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Interview14.07.2016

Bundes-SPD: DVB-T2 ist Experiment

Wie das neue Antennenfernsehen zum Erfolg geführt werden könnte

Martin Dörmann, Sprecher Kultur und Medien der SPD-Bundestagsfraktion Quelle: SPD-Bundestagsfraktion Martin Dörmann Abgeordneter SPD-Fraktion, Deutscher Bundestag
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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Die Bundestagsfraktion der SPD begrüßt das neue HD-Antennenfernsehen als Technologiesprung. Trotzdem bewertet der medienpolitische Sprecher der Partei, Martin Dörmann, das Freenet-TV-Gebührenmodell zum Empfang der privaten Programme als ein offenes Experiment, "bei dem sich zeigen wird, wie gut es angenommen wird". Dennoch ist sich der Spitzenpolitiker schon heute sicher: "DVB-T2 wird wegen der guten Technik ein Erfolg".





Seit Mai 2016 läuft in vielen Regionen Deutschlands der Pilotbetrieb für DVB-T2 HD. Wie schätzen Sie grundsätzlich die Fortführung der Fernsehterrestrik in Deutschland ein?
Die digitale terrestrische Rundfunkausstrahlung ist eine bewährte Technik, die durch die Umstellung auf DVB-T2 noch effizienter und leistungsfähiger wird. So wird mit DVB-T2 für alle Programme der Empfang in HD-Qualität ermöglicht. Es ist zu begrüßen, dass mit einer besseren Technik und einer höheren Auflösung auf allen DVB-T2-Sendeplätzen Rundfunkinhalte noch attraktiver für die Zuschauer vermittelt werden.

Ab Juli 2017, so hat jetzt der Plattformbetreiber Freenet-TV bekannt gegeben, werden die privaten Programme nur gegen eine Jahresgebühr von 69 Euro zu empfangen sein. Was halten Sie von den Plänen?
Durch die Umstellung und die bessere Qualität fallen Zusatzkosten an, die bei den öffentlich-rechtlichen Sendern durch den Rundfunkbeitrag gegenfinanziert sind. Die Finanzierung bei den privaten Anbietern ist deren unternehmerische Entscheidung. Hier wird das Kundenverhalten zeigen, ob eine solche Gebühr wirklich angemessen ist. Die Vertriebskooperation mit freenet mit seinen vielen Ladengeschäften könnte auch zu innovativen Produktkombinationen führen. Die DVB-T2-Gebühr ist also auch ein Stück weit ein Experiment, bei dem sich zeigen wird, wie gut es angenommen wird. Auch heute schon wird bei Kabel oder Satellit eine (etwas niedrigere) „HD-Gebühr“ fällig wird, so dass es aus Anbietersicht nachvollziehbar ist, hochwertige Übertragung auch im terrestrischen Bereich mit Gebühren zu belegen. Gleichwohl wäre aus Verbrauchersicht natürlich ein niedrigerer Beitrag wünschenswert, was sicherlich auch die Akzeptanz erhöhen würde. Denn nur eine breite Nutzung – privat wie öffentlich-rechtlich – kann die erheblichen Umstellungs- und Produktionskosten rechtfertigen.

Kann unter diesen Umständen DVB-T2 ein Erfolg werden oder scheitert die Terrestrik?
DVB-T2 wird aus meiner Sicht wegen der guten Technik ein Erfolg werden. Die Programmvielfalt der öffentlich-rechtlichen Sender ist über DVB-T2 ohne Aufschlag in HD-Qualität empfangbar. Damit ist - selbst wenn man keine Gebühr für die privaten Sender entrichten möchte oder kann – eine hochqualitative Rundfunkversorgung für alle gewährleistet. Zudem wird es eine Phase der sukzessiven Umstellung geben, in der auch die privaten Anbieter bei Bedarf ihre Geschäftsmodelle nachjustieren können.

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