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After Work

Ein Idyll für Wintergenießer, Auszeit-Suchende und Top-Manager

Christoph Marti über einen Kindheitstraum, sein Selfnesshotel in Tirol und warum er als erfolgreicher IT-Geschäftsführer nicht glücklich wurde

Christoph Marti betreibt mit Herz und Seele das Genuss- und Selfnesshotel Ritzlerhof im Ötztal Quelle: Ritzlerhof, Daniel Zangerl 13.12.2018

In einem der schönste Täler Tirols, am Eingang des Ötztals in Sautens auf dem Hochplateau, liegt der Ritzlerhof. Wer in diesem 4-Sterne Superior Selfness- & Erwachsenenhotel Ritzlerhof ein Wochenende oder seinen Urlaub verbringt, wird hier eine besondere Art von Ruhe, Energie und Geborgenheit finden. Das liegt am exzellent durchdachten und konsequent umgesetzten Konzept des Selfness. Für Tirol ist dieses Konzept einmalig. Christoph Marti, der seit sechs Jahren zusammen mit seiner Frau, Anne Marti-Leu den Ritzlerhof führt, erzählt uns,  wie er vom IT-Geschäftsführer zum Inhaber eines Selfness- und Genusshotels wurde und warum dieser Ansatz für ihn und seine Frau genau der richtige Weg ist.







Herr Marti, der Ritzlerhof ist das erste Selfnesshotel Österreichs. Nehmen Sie uns gern mit, was für Sie der Begriff „Selfness“ bedeutet.
Christoph Marti:
Selfness wurde ursprünglich von dem Zukunftsforscher Matthias Horx geprägt. Selfness umfasst viel mehr als nur das Wort „Wellness“ und schließ auch das Mentale mit ein. Für mich heißt Selfness, den eigenen Weg, den Weg zum „Ich“ zu finden. Das bedeutet, dass man sich bewusst wird, was für einen im Leben wirklich wichtig ist. Klarheit darüber zu erlangen, was mich im Leben weiterbringt und was mich eher behindert und Klarheit zu bekommen, wo die Sachen sind, die Energie ziehen und mit welchen Dingen man Energie gewinnt. Das steckt für mich ganz persönlich im Wort Selfness.

Gab es für Sie einen bestimmten Anlass, an dem Sie begonnen haben, das Selfnesskonzept in Ihrem Hotel tatsächlich umzusetzen. Oder war diese Entscheidung eher ein Prozess?
Es war kein einmaliges Erlebnis, doch zwei zentrale Dinge haben mich dazu bewogen. Das eine war mein damaliger Job. Ich habe 20 Jahre lang mit Partnern eine Informatik-Firma geführt. Ich musste dabei feststellen, dass Geld allein nicht glücklich macht. Ich hatte damals zwar gutes Geld verdient und viel gearbeitet, aber es hat mir irgendwann keinen Spaß mehr gemacht und mich nicht ausgefüllt. Das war ein Prozess, der über fünf bis zehn Jahre ging, also relativ lange. In dieser Zeit habe ich mich immer schon damit beschäftigt, was Alternativen zu meiner Arbeit wären. Ich suchte nach Dingen, mit denen es mir gut gehen und mit denen ich mich entwickeln könnte.  Und dann ist der Gedanke an das Hotel gereift, weil ich auch schon mit sieben Jahren meiner Mutter gesagt habe: „Mami, ich will mal ein Hotel“.

Der zweite ausschlaggebende Punkt war, dass ich damals meine Frau kennengelernt habe und sie hat mich zum größten Teil dazu inspiriert, ein spezielles Selfnesshotel zu eröffnen und zu betreiben. Meine Frau, Anne Marti-Leu hat einen sehr großen Anteil am Konzept selbst. Denn sie hatte vor vielen Jahren eine Diagnose, die Multiple-Sklerose heißt und sie hat auf Grund dessen angefangen, sich intensiv mit Themen wie Mentaltraining, Hypnose und weiteren Techniken zu beschäftigt, mit denen man seinen Geist klar bekommen kann. Und sie hatte es damit auch geschafft, dass sie seit 10 bis 15 Jahren keinen MS-Schub mehr bekommen hat. Ich bin davon überzeugt, dass das Umsetzen dieser Techniken einen großen Anteil daran hat, dass der Krankheitsverlauf so positiv ist, wie er ist. Und das fand und finde ich sehr beeindrucken.

Sie sind das erste Selfnesshotel Tirols und sogar Österreichs gewesen, als Sie vor 6 Jahren das Haus eröffneten. Wie haben Sie diesen Ansatz Ihren Mitarbeitern vermittelt?
Den Selfness-Ansatz unseren Mitarbeitern zu vermitteln, war die größte Herausforderung und ist es immer noch. Normalerweise ist es bei uns in der Gastronomie so, dass die Leute nicht unbedingt zehn Jahre in einem Betrieb arbeiten. Und darin liegt die Problematik, die Mitarbeiter immer wieder so aufzubauen und zu informieren, dass alle das Konzept verinnerlichen. Ich muss ganz klar in der Rückschau sagen, dass die Mitarbeiter am Anfang völlig mit unserem Ansatz überfordert waren. In der Gastronomie in Österreich hatte noch nie jemand davon gehört. Das Motto hier normalerweise: 6-Tage-Woche, freundlich sein dem Gast gegenüber, das sollte reichen. Dass man aber auch anders auf den Gast zugehen kann oder beispielweise Reklamationen ganz anders behandeln kann, hat viel mit Selfness zu tun. 50 Prozent meiner Leute fanden damals das Konzept sehr gut und 50 Prozent haben mit offenem Mund da gestanden, als wir ihnen davon erzählten. Aber wir merken zunehmend, wie sich die Mitarbeiter gegenseitig beeinflussen und anstecken und den Selfness-Ansatz leben und weitergeben. Denn wenn der eine mit einem bestimmten Werkzeug oder einer Methoden Erfolg haben, dann übernehmen es die anderen auch. Das ist also nicht nur ein Vorleben durch meine Frau und mich, sondern auch ein gegenseitiges Vorleben der Mitarbeiter. Meine Einschätzung ist es, dass etwa siebzig Prozent unserer Mitarbeiter dieses Konzept wirklich mittragen und darüber sind wir schon sehr glücklich.

Wie ist das Konzept bei Ihren Gästen angekommen?
Bei den Gästen haben wir eine ähnliche Situation. Ich glaube, dass nicht mehr als zehn Prozent der Gäste bei uns buchen, nur weil wir ein Selfnesshotel sind. Das liegt aber einfach daran, dass der Begriff noch nicht so bekannt ist und weil er sehr erklärungsbedürftig ist. Und ich denke, dass viele Menschen einfach noch nicht so weit sind. Wir kommunizieren eher Ruhe und Erholung und wir verkaufen eine nachhaltige Erholung – mit diesen Ansätzen passiert etwas Besonderes mit den Gästen.

Haben Sie ein Beispiel, dass Ihr Konzept bei einem Gast etwas bewirkt hat?
Das gibt es ganz sicher. Es gibt viele Gäste die wiederkehren und sagen:  ich muss meine jährliche Auszeit im Ritzlerhof nehmen, um meine Akkus wieder aufzuladen. Dadurch haben wir jetzt schon viele Stammgäste, denn wir sind vor sechs Jahren komplett neu gestartet und haben dadurch gar keine Stammgäste gehabt. Es ist großartig zu sehen, wie viele Stammgäste wir bereits haben, die zwei bis dreimal im Jahr kommen und die sich gar nichts weiter vornehmen. Die einfach „da sind und erleben“ wollen. Hier bin ich davon überzeugt, dass das ganz klar auf dieses Konzept zurückzuführen ist.

Jetzt beginnt die Wintersaison – was können Ihre Gäste jetzt bei Ihnen erwarten?
Wir sind zwar jetzt im Winter verbunden mit einem Skishuttle und einem Skigebiet. Aber unser Gast ist nicht der typische Skifahrer. Unser Gast ist ein Wintergenießer. Bei uns geht es vor allem darum, Winterwanderungen und Schneeschuhwanderungen zu machen, die Natur wirklich noch zu genießen, wie man sie auf der Skipiste – und ich bin selber Skifahrer - nicht mehr vorfindet. Es gibt so viele verträumte Ecken hier im Ötztal, die man am besten erwandert. Das ist sicherlich das, was unsere Gäste anzieht. Und natürlich schätzen unsere Gäste den Wellnessbereich – denn Wellness ist ein wichtiger Teil vom Gesamtkonzept Selfness. Die Leute kommen hier her, um zu genießen, gut zu essen und einfach hier zu sein.

Welche ganz speziellen Selfness-Angebote gibt es denn?
Ja, es kommen die Angebote dazu, die vor allem meine Frau durchführt, die speziellen Selfness-Anwendungen, Traumreisen und geführte Meditationen -  auch der gesamte  Wellnessbereich ist hierauf angelegt. Es gibt zum Beispiel ganz spezielle Achtsamkeitsmassagen zum Entspannen für Körper und Geist - hier merkt man ganz schnell, dass der gesamte Wellnessbereich ganzheitlich auch auf Selfness ausgerichtet ist und die Mitarbeiter entsprechend geschult sind.

Machen auch Sie hier mit?
Ich mache vor allem die neuen Anwendungen mit und schaue mir Vieles an. Das ist für mich selbstverständlich und ich möchte es den Gästen ja auch erklären. Ich meditiere sehr gern für mich selber, ich praktiziere täglich am Nachmittag.

Zwar fängt der Winter jetzt erst an, aber blicken wir aufs Frühjahr – gibt es hier spezielle Highlights?
Die aktuellen Yoga- Angebote sind immer auf unserer Homepage abrufbar. Wir haben mittlerweile schon zwanzig Kurse für das Jahr 2019 geplant, viele dieser Kurse sind Yoga-Kurse. Diese Kurse organisieren wir zum Teil selber, führen sie aber auch mit Partnern durch. Das Besondere ist bei uns jedoch, wenn Menschen Selfness-Anwendungen bei meiner Frau buchen, dann findet hier immer ein Vorgespräch statt und sie nimmt sich sehr viel Zeit. Doch wir dürfen hierbei nicht vergessen, dass es auch Grenzen gibt. Wir sind zum Unterstützen und auch zur Prävention da, aber nicht zum medizinischen Heilen!

Zu den ganz speziellen Selfness-Anwendungen des Ritzlerhof gelangen Sie hier.

Mehr Informationen zum Ritzlerhof lesen Sie hier.

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