Menue-Button
← FACHDEBATTE Summary

DVB-T2 HD: Hersteller hoffen auf gute Geschäfte

Warum die Endgeräteindustrie mit dem neuen Antennenfernsehen trotzdem nicht ganz glücklich ist

Alexander Hiller, Redakteur Quelle: Meinungsbarometer.info Alexander Hiller Redakteur Meinungsbarometer.info 03.06.2016

Hochauflösendes Fernsehen gibt es jetzt auch über die Antenne. Am 31. Mai 2016 ist in vielen Ballungsräumen Deutschlands der Pilotbetrieb für DVB-T2 HD gestartet. Zunächst gibt es sechs öffentlich-rechtliche und private Programme zusätzlich zum weiter verbreiteten herkömmlichen DVB-T-Fernsehen. Spätestens mit dem Regelbetrieb ab 2017 und der Ablösung des alten Antennenstandards bis 2019 hoffen vor allem die Endgerätehersteller auf gute Geschäfte.

So rechnet der Marktführer unter den TV-Herstellern, Samsung, mit großer Nachfrage beim neuen Antennenfernsehen. Für Sang-Won Byun, Head of Smart TV Marketing Samsung Electronics GmbH, hat DVB-T2 HD für das Unternehmen höchste Priorität. Bereits zum Start des Pilotbetriebs ist in einem Großteil der TV-Geräte ein entsprechender Tuner eingebaut. Auch Panasonic sieht sich als ein Förderer des neuen Antennenfernsehens DVB-T2. Nach Einschätzung von Michael Langbehn, Manager PR, CSR und Sponsoring bei Panasonic Deutschland, können bereits rund 70 Prozent der Modelle der aktuellen Line Ups den neuen Standard empfangen.

Kritisch sehen einige Hersteller, die Verschlüsselung der Privaten bei DVB-T2 HD. Das sei ungünstig, so Mike Tänzler, Geschäftsführer Schwaiger GmbH. „Wir hätten es für wesentlich günstiger für die Marktentwicklung gehalten, wenn überhaupt nicht verschlüsselt wird.“ Kritik kommt auch vom weltweit führenden Hersteller von TV-Karten. Stefan Huebner, Technical Marketing Manager Europe Hauppauge, lehnt das Verschlüsselungssystem von TV-Karten komplett ab und will keine Empfangsgeräte mit Verschlüsselung auf den Markt bringen.

Die Zweifel an einem schnellen Erfolg von DVB-T2 HD wachsen auch bei den Herstellern von TV-Lösungen im Auto. Pferdefuss ist nach Ansicht von Axel Mohren, Geschäftsführer Ampire Electronics, die Ankündigung einer monatlichen Gebühr für den Empfang privater Programme auf DVB-T2 HD. Zwar will der Hersteller auch demnächst Empfangsgeräte für das Auto auf den Markt bringen, doch so recht glaubt dort keiner an den Erfolg des neuen Antennenfernsehens.

Hintergrund der Debatten um das neue DVB-T2 HD ist die Einführung von freenet TV, der neuen Plattform für private TV-Programme in HD-Qualität via DVB-T2 HD. Die freenet TV Programme werden mit einem Signalschutz übertragen, der bis Frühjahr 2017 kostenfrei entschlüsselt wird. Mit dem vollen Programmangebot von etwa 20 Sendern im ersten Quartal 2017, und nach einer dreimonatigen Gratisphase – beginnend mit dem Start des Regelbetriebs – fällt ein monatliches Zugangsentgelt im mittleren einstelligen Euro-Bereich an.

UNSER NEWSLETTER

Newsletter bestellen JETZT BESTELLEN

■■■ WEITERE BEITRÄGE DIESER FACHDEBATTE

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Markus Kurze
Vorsitzender
Medienanstalt Sachsen-Anhalt

Markus Kurze, Vorsitzender des Vorstandes der Versammlung der Medienanstalt Sachsen-Anhalt und Medienpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt
DVB-T 2 | Politik

Medienpolitiker mit Pro & Contra bei DVB-T2

Warum die Freenet-TV-Pläne gut für die Zukunft ■ ■ ■

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Markus Kurze
Vorsitzender
Medienanstalt Sachsen-Anhalt

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Stefan Gelbhaar
Medienpolitischer Sprecher Bündnis 90/Die Grünen
Bündnis 90/Die Grünen Berlin

Stefan Gelbhaar, Stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Sprecher für Verkehrs-, Medien- und Netzpolitik im Berliner Abgeordnetenhaus
DVB-T 2 | Politik

Grüne halten DVB-T2-Abogebühr für ■ ■ ■

Verbraucher sollten in angemessener Sprache und ■ ■ ■

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Stefan Gelbhaar
Medienpolitischer Sprecher Bündnis 90/Die Grünen
Bündnis 90/Die Grünen Berlin

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Martin Dörmann
Abgeordneter
SPD-Fraktion, Deutscher Bundestag

Martin Dörmann, Sprecher Kultur und Medien der SPD-Bundestagsfraktion
DVB-T 2 | HDTV

Bundes-SPD: DVB-T2 ist Experiment

Wie das neue Antennenfernsehen zum Erfolg ■ ■ ■

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Martin Dörmann
Abgeordneter
SPD-Fraktion, Deutscher Bundestag

ZUR FACHDEBATTE

ÜBER UNSERE FACHDEBATTEN

Meinungsbarometer.info ist die Plattform für Fachdebatten in der digitalen Welt. Unsere Fachdebatten vernetzen Meinungen, Wissen & Köpfe und richten sich an Entscheider auf allen Fach- und Führungsebenen. Unsere Fachdebatten vereinen die hellsten Köpfe, die sich in herausragender Weise mit den drängendsten Fragen unserer Zeit auseinandersetzen.

überparteilich, branchenübergreifend, interdisziplinär

Unsere Fachdebatten fördern Wissensaustausch, Meinungsbildung sowie Entscheidungsfindung in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft. Sie stehen für neue Erkenntnisse aus unterschiedlichen Perspektiven. Mit unseren Fachdebatten wollen wir den respektvollen Austausch von Argumenten auf Augenhöhe ermöglichen - faktenbasiert, in gegenseitiger Wertschätzung und ohne Ausklammerung kontroverser Meinungen.

kompetent, konstruktiv, reichweitenstark

Bei uns debattieren Spitzenpolitiker aus ganz Europa, Führungskräfte der Wirtschaft, namhafte Wissenschaftler, Top-Entscheider der Medienbranche, Vordenker aus allen gesellschaftlichen Bereichen sowie internationale und nationale Fachjournalisten. Wir haben bereits mehr als 600 Fachdebatten mit über 20 Millionen Teilnahmen online abgewickelt.

nachhaltig und budgetschonend

Mit unseren Fachdebatten setzen wir auf Nachhaltigkeit. Unsere Fachdebatten schonen nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch das eigene Budget. Sie helfen, aufwendige Veranstaltungen und überflüssige Geschäftsreisen zu reduzieren – und trotzdem die angestrebten Kommunikationsziele zu erreichen.

mehr als nur ein Tweet

Unsere Fachdebatten sind mehr als nur ein flüchtiger Tweet, ein oberflächlicher Post oder ein eifriger Klick auf den Gefällt-mir-Button. Im Zeitalter von X (ehemals Twitter), Facebook & Co. und der zunehmenden Verkürzung, Verkümmerung und Verrohung von Sprache wollen wir ein Zeichen setzen für die Entwicklung einer neuen Debattenkultur im Internet. Wir wollen das gesamte Potential von Sprache nutzen, verständlich und respektvoll miteinander zu kommunizieren.