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Bis zu fünf Millionen Videoklicks im Monat

Warum der NDR seine Online-Angebote trotzdem verbessern will

Niels Rasmussen, Leiter des Programmbereichs Online & Multimedia beim NDR Quelle: NDR Niels Rasmussen Leiter des Programmbereichs Online & Multimedia NDR 25.06.2015
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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Die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Anstalten gehören zu den wichtigsten Bewegtbild-Angeboten im deutschsprachigen Internet. Über die Reichweiten der Mediatheken ist nicht viel bekannt. Niels Rasmussen, Leiter des Programmbereichs Online & Multimedia beim NDR, nennt Fakten.







Welche Rolle spielen Mediatheken in Ihrem medialen Gesamtkonzept?
Aufgrund des sich verändernden Mediennutzungsverhaltens der Menschen lassen sie sich nicht mehr allein mit den linearen Ausspielwegen erreichen. Daher bieten wir möglichst viele Inhalte auch auf Abruf an. Unsere Mediatheken spielen dabei eine zentrale Rolle, denn auf eigenen Plattformen sind wir nicht von den Interessen der jeweiligen Plattform und ihren Algorithmen abhängig.

An drei Stellen möchten wir unser Angebot derzeit verbessern: Wir versuchen – im Rahmen der rundfunkrechtlichen Möglichkeiten und der uns zur Verfügung stehenden Urheberrechte - die Inhalte länger anzubieten. Dazu experimentieren wir mit Inhalten, die wir vor der Ausstrahlung im linearen Programm bereits online anbieten, und möchten unsere Mediatheken stärker an den Interessen der einzelnen Nutzer ausrichten. Insbesondere bei umfangreichen Angeboten wie der ARD Mediathek erhoffen wir uns von einer Personalisierung, dass die Nutzer einfacher zu den Inhalten gelangen, die ihren Interessen entsprechen.

Die NDR und auch die ARD Mediathek sind aber nur ein Teil unseres Ansatzes, denn der NDR verfolgt eine Multiplattformstrategie – wir versuchen mit unseren Inhalten dorthin zu gehen, wo die Nutzer sind.

Wie oft werden Videoinhalte in Ihrer Mediathek monatlich abgerufen?
In der NDR Mediathek werden Videos im Monat etwa zwei bis drei Millionen Mal abgerufen. Hinzu kommen die Zugriffe auf NDR Inhalte in der ARD Mediathek. In den vergangenen Monaten haben wir auf NDR Videos in den Mediatheken zwischen drei und fünf Millionen Zugriffe gezählt.

Werden bestimmte Inhalte besonders häufig abgerufen? Wenn ja, welche?
Manche unserer Sendungen werden regelmäßig gut nachgefragt, dazu gehören „extra 3“, „Visite“, „Markt“, „DAS!“ und die „NDR Talk Show“. Viel genutzt werden auch die Regionalmagazine. Vor allem bei besonderen Nachrichtenlagen werden die aktuellen Sendungen und einzelne Beiträge daraus häufig abgerufen. Es muss dabei nicht immer ein umfangreicher Beitrag sein. Im Mai war ein Video, bei dem mit einer Drohne die Zerstörungen in Bützow gefilmt wurden, das meistgesehene.

Veröffentlichen Sie Videoinhalte zusätzlich auf Plattformen wie Youtube etc.? Wenn ja, auf welchen?
Der NDR bietet mehrere Kanäle auf Youtube an, zum Beispiel für einzelne Sendungen wie „extra 3“ oder die „Sesamstraße“. Dazu bieten wir einen Channel für den Eurovision Song Contest, für den der NDR innerhalb der ARD die Federführung hat. Derzeit testen wir mit dem NDR Checker auch einen thematischen Ratgeber-Channel. Es wurden aber auch schon Publikumsaktionen über Youtube und andere Videoplattformen durchgeführt, bei denen Nutzer Videos hochgeladen haben. Zudem veröffentlichen wir einzelne Videos auf Facebook und in anderen sozialen Netzwerken. In den vergangenen Monaten haben wir auch verstärkt anderen Anbietern Videos des NDR zum Einbinden in ihre Seiten zur Verfügung gestellt.

Gibt es Video-Inhalte, die auf solchen Plattformen besonders häufig genutzt werden?
In den vergangenen Monaten waren die Inhalte zum Eurovision Song Contest sowie Inhalte von „extra 3“ unsere erfolgreichsten Inhalte auf Youtube. Bei Facebook wurde ein Kommentar von Anja Reschke zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz fünf Millionen Mal gesehen und mehr als 56.000 Mal geteilt. Damit war dies das meistgenutzte und meistgeteilte ARD Video der letzten Monate. Darüber haben wir uns besonders gefreut, denn es passiert nicht so häufig, dass ein politisches Thema diese Reichweite erzielt.

 

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