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Bayer Leverkusen lobt neue Medienrechte

Warum das Radio mit seiner Pionierarbeit in der Euphorie über die Fernsehmilliarden nicht vergessen werden darf

Jochen A. Rotthaus, Direktor Marketing & Kommunikation bei Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH Quelle: Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH Jochen Rotthaus Direktor Bayer 04 Leverkusen 21.06.2016
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Als Meilenstein bezeichnet Bundesligist Bayer Leverkusen den neuen TV-Vertrag. "Dieser Abschluss garantiert den Profiklubs in Deutschland mittelfristig eine mehr als solide Planung", so Jochen A. Rotthaus, Direktor Marketing & Kommunikation bei Bayer 04 Leverkusen. In der Euphorie um die Fernsehmilliarden sollte aber auch die Radioberichterstattung nicht vergessen werden, "denn der Hörfunk ist ein traditionell wichtiger Begleiter der Bundesliga, er hat mit der „Ur-Konferenz“ am Samstagnachmittag so etwas wie Pionierarbeit geleistet und deutsche Fußballgeschichte geschrieben".







Wie zufrieden sind Sie mit dem neuen TV-Vertrag ab 2017/18?
Der neue TV-Vertrag ist aus Sicht der Profi-Klubs als Meilenstein zu betrachten. Die DFL hat dabei alle Erwartungen übertroffen und ein großartiges Ergebnis erzielt. Dieser Abschluss garantiert den Profiklubs in Deutschland mittelfristig eine mehr als solide Planung. Der neue TV-Vertrag ist vor allem ein wichtiges Signal für den deutschen Fußball insgesamt, denn durch ihn wird die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Bundesliga sichergestellt.

Nach welchem Schlüssel sollten die Erlöse aus den TV-Rechten unter den 36 Bundesligisten verteilt werden?
Es gibt Bemühungen vonseiten diverser Vereine, die Verteilung der Gelder künftig zu modifizieren. Wir als Bayer 04 Leverkusen sind grundsätzlich mit dem bisherigen Verteilerschlüssel sehr einverstanden, verschließen uns aber selbstverständlich keinen Diskussionen über eine veränderte Handhabung. Wichtig ist und bleibt, dass Entscheidungen gemeinsam demokratisch getroffen werden und es weiterhin einen Konsens gibt. Das Prinzip der Solidarität im deutschen Fußball ist ein Erfolgsgarant. Daran müssen wir festhalten.

In der 1. Bundesliga kommen jetzt Montag-Spiele hinzu, welche Auswirkungen erwarten Sie mit der Splittung auf 4 Spieltage?
Es wird maximal fünf Montagsspiele geben, die ja in der Regel dazu dienen, den im Europapokal beschäftigten Klubs Handlungsspielraum zu geben und Wettbewerbsverzerrungen zu verhindern. Eine Mannschaft, die noch am Donnerstagabend beispielsweise in Russland antreten musste und deren Bundesliga-Spiel am darauffolgenden Sonntag terminiert ist, spielt unter ungleichen Voraussetzungen gegen einen möglichen Gegner, dessen letztes Spiel dann in der Regel schon eine Woche zurückliegt. Aus fernsehtechnischen Gesichtspunkten ist ein Montagsspiel natürlich auch exklusiv zu vermarkten. Dieser Umstand hat bekanntlich Eurosport dazu ermutigt, eine beträchtliche Summe in die Hand zu nehmen

Die Radiorechte bleiben auch künftig bei der ARD, wie wichtig ist Ihnen die Liveberichterstattung im Radio?
Das geht ja häufig in der Diskussion um Fernsehrechte unter, dass die Medienrechte an der Bundesliga viel weiter gehen als nur bis zur Mattscheibe. Der Hörfunk ist ein traditionell wichtiger Begleiter der Bundesliga, er hat mit der „Ur-Konferenz“ am Samstagnachmittag so etwas wie Pionierarbeit geleistet, deutsche Fußballgeschichte geschrieben und unserem derzeitigen Partner Sky Anschauungsunterricht erteilt. Die klassische Bundesliga-Konferenz am Nachmittag verbinden viele Fans immer noch mit dem Radio. Dieses Medium hat in anderen Ländern wie zum Beispiel in Spanien einen noch höheren Stellenwert in der Sportberichterstattung als bei uns. Der Hörfunk spielt eine entscheidende Rolle dabei, die Fußball-Bundesliga flächendeckend ins Bewusstsein der Menschen zu bringen. Und wir sind froh, dass der öffentlich-rechtliche Hörfunk sich dieser Aufgabe weiterhin stellt. Mit der Erfahrung, Manpower und dem Bekenntnis zum anspruchsvollen Journalismus wird der Liga diese Konstellation sicher nicht schaden.

TV- und Internetrechte sind jetzt unter vielen Anbietern verteilt. Ist das lukrativ für die Fans und wie bewerten Sie das vereinsseitig?
Mit Eurosport bzw. Discovery hat sich ein neues Unternehmen in den Markt der TV Rechte eingekauft. Und auch wenn Sky nach wie vor eine übermächtige Stellung im Bereich der Live-Berichterstattung einnimmt, so bewerten wir die neue Konstellation positiv. Je mehr Wettbewerb herrscht, umso höher sind die Einnahme-Potenziale für die Liga, darauf liegt sicher das Hauptaugenmerk. Ein angenehmer Nebeneffekt ist zudem, dass hierdurch auch die Qualität des journalistischen Angebots steigt.

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