Der Verkehr, egal ob auf Straße, Schiene, Luft oder Wasser, er belastet die Umwelt durch Treibhausgase, Lärm, Luftschadstoffe und Flächenverbrauch. Zudem rechnet man damit, dass der Güter- und Luftverkehr in Zukunft deutlich zunehmen wird. Bei dieser Prognose vom Bundesumweltamt fragt man sich, wie man in Deutschland die ambitionierten Umwelt- und Klimaschutzziele erreichen möchte? Der Verkehr verursacht rund ein Fünftel der deutschen Treibhausgasemissionen, davon 90 Prozent der Straßenverkehr. Demnach besteht enorm großer verkehrspolitischer Handlungsbedarf und gleichzeitig müssten Menschen darüber nachdenken, wie sie sich in Zukunft fortbewegen möchten. Sind die Deutschen mehr als noch vor Jahren dazu bereit, ihr geliebtes Auto stehen zu lassen und auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen? Dazu braucht es natürlich entsprechende Angebote - vor allem im ländlichen Raum, wo die meisten Haushalte ohne Auto in ihrer Mobilität äußerst eingeschränkt wären.
Für Verkehrs- und Mobilitätsplaner besteht die Aufgabe nach wie vor darin, geeignete Konzepte zu entwickeln, die Verkehr vermeiden, verlagern, verbessern. Und am Ende sollten diese funktional, realistisch und bezahlbar sein. Aktuell nimmt beispielsweise die Länge der Autobahnen weiterhin zu; die des Eisenbahnnetzes ändert sich seit 15 Jahren kaum und auch die Infrastruktur der Wasserstraßen und Rohrfernleitungen ist relativ konstant. Und was weiter stetig wächst, ist der Pkw-Bestand, wie eine Statistik des Bundesumweltamtes verdeutlicht: Im Jahr 2021 (Stichtag 01.01.2022) gab es in Deutschland 48,5 Millionen Pkw. In allen Bereichen haben die Bestände seit 2007 zugenommen: Pkw um 18 %, Lkw um 51 % und andere Fahrzeuge um über 22 %. Insgesamt stieg der Kraftfahrzeugbestand ohne Mopeds zwischen 2007 und 2021 um rund 20 %.
Die Grundfrage unserer Fachdebatte ist deshalb: Wie kann bei diesen Tendenzen der Verkehr und unsere Mobilität nachhaltig und umweltschonend beeinflusst und gestaltet werden, damit die Mobilitäts- und Verkehrswende gelingt?