Mit einem Chip-Act will die EU die Halbleiterknappheit angehen und Europas technologische Führungsrolle stärken. Es passiert viel: Dresden gilt seit einigen Jahren als wichtigster und größter Chip-Standort Europas. Und die Branche wächst weiter: Infineon wird an seinem Standort in Dresden Milliarden investieren, Intel in noch größerem Maßstab in Magdeburg.
Können diese von Land, Bund und EU unterstützten Investitionen einen substanziellen Beitrag zur Selbstversorgung Europas mit Mikrochips leisten? Welchen Schub kann dieses Engagement der Branchenentwicklung in ganz Europa verleihen? Ist es überhaupt sinnvoll, wie IWH-Chef Reint Gropp öffentlich kritisierte, sich an diesem "internationalen Subventionswettlauf" zu beteiligen?
Oder hat das Argument Gewicht, dass riskante Abhängigkeiten von asiatischen und amerikanischen Herstellern vermieden werden müssen? Welche Rolle spielen dabei verletzliche Lieferketten? Kurz: Ist die Europäische Union mit dem Chips Act, der letzte rechtliche Hürden für die Zahlung milliardenschwerer Subventionen aus dem Weg räumen soll, auf dem richtigen Weg?