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Sony lässt die Algorithmen rechnen

Weil die Daten viel genauer prognostizieren, welche Songs funktionieren

Dietmar Lienbacher, Division Head Sony Music Austria Quelle: Sony Music Austria Dietmar Lienbacher Division Head Sony Music Austria 06.07.2017
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Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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Algorithmen entscheiden immer häufiger über die Platzierung von Songs. Bei Sony Austria geht es sogar noch einen Schritt früher los, wie Dietmar Lienbacher, Division Head Sony Music Austria, berichtet. "Beim Erkennen, was ein Hit werden kann. Denn die Daten lassen uns viel genauer prognostizieren, welche Songs wo und wie am besten funktionieren." Darauf stimme man dann die Aktivitäten wie Marketing und Promotion exakt ab.







Zunehmend entscheiden Algorithmen bei Streaming- oder Download-Portalen über die Platzierung von Songs. Was bedeutet das für die Vermarktung von Musik?
Es geht eigentlich einen Schritt früher los: Beim Erkennen, was ein Hit werden kann. Denn die Daten lassen uns viel genauer prognostizieren, welche Songs wo und wie am besten funktionieren. Darauf stimmen wir dann unsere Aktivitäten wie Marketing und Promotion exakt ab. Und es hat einen weiteren Vorteil: Transparenz - wir teilen dies mit den Künstlern und deren Managements und arbeiten so gemeinsam an deren Erfolg.

Welche Rolle spielen offene Playlists von Fans für Fans und ähnliches?
Wenn Musikkonsum sozialer wird, ist das von Vorteil für die Künstler und auch die gesamte Musikwirtschaft. Spotify hat gerade eine Funktion gelauncht, bei der Freunde untereinander gemeinsam im Messenger an einer Playlist „arbeiten“ können. Selbst wenn nicht alle ein Abo haben. Diese aktive soziale Komponente ist wichtig. Was früher nur auf dem Schulhof oder beim Treffen mit Freunden stattfand, funktioniert nun global mit maximaler Reichweite.

Auf Streaming- oder Download-Plattformen gibt es im Gegensatz zum Verkaufsregal praktisch kein Platzproblem. Was bedeutet die ständige Verfügbarkeit des Repertoires für die Vermarktung von Musik?
Rund um die Uhr verfügbares Produkt zu haben, ist ein klares Plus. Die Vermarktung wird dadurch deutlich individueller und kleinteiliger. Einerseits, weil die Anbieter Special Content erwarten, aber natürlich auch die Musikfans. Die Branche hat sich in den vergangenen Jahren bereits darauf eingestellt. Die Wünsche nach z.B. Special Tracks, Live Sessions und weitere Inhalten zu bedienen, gehört inzwischen zum Tagesgeschäft.

Welche Rolle spielen die Musikredaktionen der klassischen Radiosender aus Ihrer Sicht heute noch?
Radio ist nach wie vor ein wichtiges Medium und immer noch ein Hitmaker. In Österreich ist die Nutzung im letzten Jahr sogar um 4 Minuten im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Rund 3 Stunden verbringen Österreicher täglich damit. Die Relevanz des Radios bleibt trotz Streaming hoch.

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