Die EU will für die Industrie eine sichere Cloud-Lösung schaffen. Braucht es eine europäische Alternative zu kommerziellen US-Anbietern?
Nein, denn eine politische Initiative (egal ob national oder europaweit) wird die Kosten aus den Augen verlieren, und das ist nun mal das wichtigste Argument für die Nutzung von Cloud-Angeboten. Wichtiger wäre es zu überlegen, wie man US-amerikanische Cloud-Angebote sicher nutzen kann (z.B. durch Verschlüsselung der Daten in Europa bzw. beim Nutzer).
Was können öffentlich geförderte Unternehmen mehr an Sicherheit bieten als privat finanzierte?
Keine. Die IT-Lösungen von öffentlich geführten Unternehmen sind in der Regel nicht sicherer als private. Die beste Sicherheit gegen Cyberangriffe bieten die große Unternehmen wie Google, Amazon und Facebook, weil sie IT-Sicherheit als Prozess verstehen und z.B. über Bug Bounty-Programme schnell über Schwachstellen informiert werden.
Laut EU-Digitalkommissar Oettinger richtet sich das Angebot an die Industrie. Wo speichern Privatpersonen ihre sensiblen Daten?
Privatpersonen speichern auch viele Daten in der Cloud (z.B. Fotos in der iCloud). Auch hier sollten die Daten verschlüsselt werden.
Nach Medienberichten ist u.a. das Fraunhofer-Institut bei der europäischen Cloud-Computing-Initiative im Boot. Lässt sich so der Marktvorsprung vom Mircosoft, Google, Dropbox und Co. noch aufholen?
Nie und nimmer. Amazon und Co haben einen riesigen Vorsprung, gerade weil sie NICHT reguliert sind. Diesen Vorsprung kann nur ein privates Unternehmen aufholen.