Erstmals gibt es eine Auswestung der Hörer-Reichweiten für DAB+. Warum ist Digitalradio erst sechs Jahre nach dem Start des bundesweiten Multiplex für die privaten Radioveranstalter vermarktbar?
Erstmals musste sich die Versorgung der Radiohörer mit DAB+ Geräten und der Ausbau der Senderstandorte entwickeln. Das hat vielleicht länger gedauert, als sich mancher Veranstalter gewünscht hat. Aber jetzt haben wir eine wichtige Schwelle überschritten und werden erstmals als nationaler Werbeträger wahrgenommen. Deshalb macht dir Zukunft Freude und lässt die Vergangenheit vergessen, in der aber dennoch die ein oder anderen regionalen Vermarktungserfolge gefeiert werden konnten. Zumindest war das bei Schwarzwaldradio der Fall.
Was ist das besondere an der von Studio Gong vermarkteten „DAB+ Radiokombi? Warum haben Sie sich beteiligt?
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die bislang noch für die einzelnen Sender noch ausbaufähigen Reichweite in einen Topf zu werfen, um auf dem Markt eine Wahrnehmbarkeit zu erzielen. Daher freuen wir uns, ein Teil dieser neuen und immer reichweitenstärker werdenden Gemeinschaft zu sein. Wer sich an DAB+ versuchen will, kommt an dieser Kombi eigentlich schon jetzt nicht vorbei.
Welche Entwicklung und Erfolgsaussichten trauen Sie der nationalen DAB+ Radiokombi zukünftig zu?
Grundsätzlich traue ich neuen Dingen erst einmal alles zu. Die neue Kombi ist eine logische Antwort auf den zunehmenden und mittelfristig nicht umkehrbaren Erfolg von DAB+. Sie hat eine respektable Reichweite, einen guten TKP und belegt Sender, die in der deutschen Radiolandschaft eine gewisse Sonderstellung einnehmen. Besondere Sender haben besondere Hörer und die sind dann auch besondere Kunden.
Für welche Werbetreibenden ist die DAB+ Radiokombi interessant?
Die neue Kombi ist das, was man im Restaurant ein „amuse bouche“ nennen würde. Ein Appetithappen, etwas zum reinschmecken. Oder, um im Küchenjargon zu bleiben, das Stücken Butter, welches der Sauce noch den letzten Pfiff gibt. Die Kombi bietet genug Reichweite, um erfolgreich zu sein und bedarf aufgrund ihrer Preisstruktur keiner großen Überwindung, sie zu buchen. Interessant ist sie daher für alle Werbetreibenden, die sich mal was Neues trauen wollen ohne gleich die gesamte Budgetplanung auf den Kopf zu stellen.
Unabhängig von der bundesweiten Vermarktung: Welche Vermarktungs- und Werbestrategien brauchen lokale und regionale Programme, um ihre Verweigerungshaltung gegenüber DAB+ aufzugeben?
Wir brauchen in erster Linie Reichweite. Das ist dem Schlagerparadies in diesem Jahr mit der MA-Einzelausweisung hervorragend gelungen. Je mehr Beispiele dieser Art folgen – und das werden sie, desto ruhiger wird es in der „Verweigerer-Ecke“. Sobald mit einer Verbreitung über DAB+ nennenswerte Erlöse erzielt werden können, wird sich der gleiche Anziehungseffekt einstellen, den wir von Straßenlaternen in Sommernächten kennen.