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Ausstieg der Media Broadcast aus dem UKW-Geschäft lässt viele Fragen offen

Wie in Baden-Württemberg nach Antworten gesucht wird

Hans-Jürgen Neumann, SBW-Prokurist und Projektleiter bei antenne 1 Quelle: Hans-Jürgen Neumann LeiterSBW/Prokurist antenne 1 21.02.2017
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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Die Ankündigung der Media Broadcast ihre UKW-Sendernetze bis 2018 aufzugeben herrscht Aufregung in der Branche. Für Hans-Jürgen Neumann, Prokurist der SBW Sendernetzbetrieb Baden-Württemberg GmbH ist klar: "Die Radio-Veranstalter, welche sich bis dato nicht mit der Regulierung auseinandersetzen mussten, sind nun gezwungen, dies zu tun."







Die Media Broadcast trennt sich 2018 von allen UKW-Antennen und Sendern. Wie bewerten Sie diese Maßnahme für den Radiomarkt? Welche Bedeutung hat das für Ihr Unternehmen?
Es ist eine überraschende Ankündigung, welche in ihrem Umfang noch konkret zu hinterfragen und zu bewerten ist. Das werden wir in den nächsten Tagen und Wochen tun. Die Radio-Veranstalter, welche sich bis dato nicht mit der Regulierung auseinandersetzen mussten, sind nun gezwungen, dies zu tun. Wir stehen ihnen dabei sehr gerne mit Rat und Tat zur Verfügung.

Mit der Entscheidung der Media Broadcast wird der UKW-Sendernetzmarkt tatsächlich ab 2018 vollkommen liberalisiert. Bis dahin bleibt nach der jüngsten Entscheidung der Bundesnetzagentur die Media Broadcast weiterhin in der Monopolstellung. Wie bewerten Sie diese Tatsache?
Ob der Markt ab 2018 wirklich liberalisiert sein wird, bedarf u. a. der Klärung durch den Regulierer, denn ein wichtiger Player in diesem Bereich (der Vorleister der Media Broadcast) unterliegt derzeit noch nicht der Regulierung.

Wie sehen Ihre weiteren unternehmerischen Pläne aus? Können sich Deutschlands Radiosender spätestens ab 2018 auf die neuen Dienstleister freuen?
Unser Unternehmen wurde von Radio-Veranstaltern gegründet, mit der Intention u. a. auch die Qualität der Verbreitung DIREKT beeinflussen und steuern zu können. Es verfügt dementsprechend über das Know-how für die komplette UKW-Sende-Kette, das heißt vom Sendestudio bis zur Antenne. Dies macht den entscheidenden Unterschied zu anderen an Markt agierenden Mitbewerbern aus. So haben wir mit unseren bestehenden Kunden auch schon eigene Antennen aufgebaut.

UKW gilt als Auslaufmodell, sollten heute nicht schon alle Anstrengungen auf eine Marktliberalisierung der DAB+ Sendernetze gerichtet sein?
Im aktuellen Konsultationsentwurf der BNetzA wird nicht davon ausgegangen, dass UKW ein Auslaufmodell sei. Nichtsdestotrotz ist die Liberalisierung von DAB+, als weitestgehend noch im Aufbau befindlicher Verbreitungsweg, genauso anzugehen. So sind auf diversen Türmen DAB+- UND UKW-Antennen der Mediabroadcast im Einsatz. Hier stellt sich eine der vielen noch zu beantwortenden Fragen, wie der Sendernetzbetrieb von UKW und DAB+ zu entkoppeln ist und warum nicht auch gleich DAB+ dem zu öffnenden Markt zuzuführen ist.

Über die SBW Sendernetzbetrieb Baden-Württemberg GmbH: Die Veränderung des Telekommunikationsgesetzes (TKG) ermöglichte erstmalig eine Beendigung der bisherigen Monopolstruktur hin zu einer wettbewerblichen Neuorganisation des UKW-Sendernetzbetriebs. Die baden-württembergischen Privatsender antenne 1, Radio 7, Die Neue 107.7, Das neue radio neckarburg sowie Radio Seefunk, baden.fm sowie nachträglich Radio TON, haben in diesem Zusammenhang 2015 die SBW Sendernetzbetrieb Baden-Württemberg GmbH gegründet. Diese Gesellschaft setzte und setzt damit in einer Pionierleistung erstmalig in Baden-Württemberg den neuen, privaten UKW-Netzbetrieb um.

 

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