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EMPFEHLUNG FÜR ENTSCHEIDER14.11.2024

Krevese in der Altmark - Grüner Kreativort in Sachsen-Anhalt

Wie ein alter Gutshof als Kultur- und Kreativort belebt wird


"Die Kraft der Natur bemerken wir hier auf Krevese mehr, als irgendwo anders. Und intensiver, als wir jemals gedacht hätten". Die Worte von Ralf Engelkamp klingen eindringlich und kraftvoll. Als er im Jahr 2003 zusammen mit Rainer Kranz den alten Gutshof in der Altmark bei Osterburg bezog, war für ihn die alte Bausubstanz der vielen Gebäudetypen die schwierigste Herausforderung. Damals hätte Engelkamp nie gedacht, dass ihm Jahre später noch etwas ganz Anderes Kopfzerbrechen bereiten würde.

"Seit einigen Jahren ist die Arbeit am Haus und den alten Gemäuern gar nicht mehr das Haupt-Problem", erzählt Engelkamp. Vielmehr habe sich die Natur so schnell und massiv verändert, dass man zusehen könne, wie alles trockener wird. Ursprünglich hatten er und Rainer Kranz  vor, in den vergangenen Jahren große Projekte im alten Gutsverwahltungshaus umsetzen, doch jetzt haben sich die Prioritäten verschoben. Die Natur um sie herum verändert sich rasant. "Derzeit setzen wir alles daran, um den ehemaligen Schwanenteich durch eine moderne Teichanlage zu ersetzen, damit wir das Winterwasser für die wärmere Jahreszeit und zum Bewässern des Parks speichern können." Engelkamp berichtet, wie die Menschen von Krevese zusehen können, wir der alte Park mit seinem alten Baumbestand zusehends trockener wird.  

Es sei spannend und auch "emotional schwierig" zu sehen, wie sich das Umfeld in der Natur so stark verändert, so dass die Arbeiten am Open-Air-Dorfwohnzimmer im ehemaligen Gutsverwalterhaus  derzeit in den Hintergrund gedrängt sind. Die neuen Herausforderungen nun so annehmen, das sehen Ralf Engelkamp und Rainer Kranz als Aufgabe der kommenden Jahre. 

Ausgeruht haben sie sich noch nie, denn sie blicken auf ereignisreiche und schöne Jahre in Krevese zurück. 

BILDERGALERIE

Wie ein Gutshof mit Leben erfüllt wird
Auf dem ehemaligen Gutshof Krevese befindet sich das barocke Herrenhaus von Christoph-Georg von Bismarck, das lange Jahre leer stand. Seit 2003 wird das Herrenhaus so wie das Gelände auf dem Gutshof von den beiden Männern belebt und es hat sich als wichtiger Kultur- und Kreativort im Dorf Krevese und in der gesamten Region etabliert. Auf dem denkmalgeschützten Areal befinden sich auch die Klosterkirche mit Klosterspeicher, das Kutschenhaus und die Ruine des ehemaligen Gutsverwalterhauses. Mit verschiedenen Akteuren und Partnern ist dies zu einem Open-Air-Dorfwohnzimmer umgestaltet worden, in dem sich Ortsansässige, Besucher, Garteninteressierte, Digitalarbeiter, Theaterliebhaber und besonders auch Menschen mit Einschränkungen gleichermaßen wohlfühlen und den Ort mit verschiedenen Kultur- und Pädagogikprojekten beleben.

Die Lage des Grünen Kreativortes
Krevese liegt ca. 4 km westlich der Hansestadt Osterburg. Zusammen mit dem Gartenträumepark Krumke und dem Martin-Gropius-Schloss Calberwisch, die beide ebenfalls nur 2 bis 3 km von Osterburg entfernt liegen, ist die hohe Dichte an gut erhaltenen Parks und Schlössern eine Besonderheit für die Region.

Krevese ist mit seiner urkundlichen Ersterwähnung von 956 eine der ältesten Siedlungen in der Altmark. Zwischen 1170 und 1200 wird durch Graf Albrecht von Osterburg das Benediktinerinnenkloster Krevese gestiftet. 1562 wird der Klosterbesitz an die Familie von Bismarck übertragen. Friedrich von Bismarck wandelt das Kloster in ein feudalistisches Rittergut um, er gilt als der Stammvater aller heute existierenden Bismarck-Linien. Er liegt mit seiner Frau Anna von Wenckstern in der Kreveser Klosterkirche begraben. Um 1725 erfuhren das Herrenhaus, die Gärten und der Gutshof eine grundlegende Erneuerung. Die Häuser für den Gutsverwalter und für den Kutscher bekamen gegliederte Schaugiebel und waren in die Repräsentation mit eingeschlossen.

Die Menschen
Seit 2003 leben Rainer Kranz und Ralf Engelkamp im Herrenhaus Krevese und beleben sowohl das Haupthaus als auch die angrenzenden Gebäude und den Landschaftspark. 2018 erwarben die beiden die vom Einsturz gefährdete Gutsverwalterhaus-Ruine. Diese wird gemeinsam mit dem gARTenakademie Sachsen-Anhalt e. V, der Lebenshilfe Osterburg gGmbH, der Unternehmergemeinschaft „Neue Wege” und dem Theater der Altmark zum Open-Air-Dorfwohnzimmer umgestaltet. Im ersten Schritt wurde die Ruine 2018 notgesichert, 2019 wurden die denkmalgeschützten Außenmauern freigeräumt und die Mauerkronen des Schaugiebels wiederhergestellt. Über 50 Engagierte halfen mit, das Gelände freizuräumen und historische Backsteine zu bergen.

Leben, Arbeiten und bedeutende Kultur vor Ort
Im Seitenflügel des Herrenhauses befindet sich das Büro für Kommuniksationsdesign „Atelier offen”. Hier stehen immer noch eine Handvoll Coworking-Arbeitsplätze bereit, die jedoch in den Jahren nach der Corona-Zeit gar nicht mehr so aktiv genutzt werden. Der Charme der Idee ist nach wie vor geblieben: Die Option für Coworking soll gemeinsam mit dem Open-Air-Dorfwohnzimmer bestehen bleiben. In der Klosterkirche und im Herrenhaus finden rund um das Jahr verschiedene Kulturveranstaltungen statt und der zum Gutshof gehörende Landschaftsgarten steht Besuchern ganzjährig für Spaziergänge offen.

Im kommenden Jahr wird es ein kulturelles Highlight geben. Von Juni bis September 2025 wird es wieder den Kreveser Orgelsommer geben - als Besonderheit wird die restaurierte historische Orgel im neuen Glanz erstrahlen und Orgelmusik-Liebhaber aus Nah und Fern in die Region rund um Osterburg anziehen. Fachleute zählen die Kreveser Orgel bundesweit zu den bedeutendsten historischen Instrumenten ihrer Art. Im Sommer dann wird der Grüne Kreativort Krevese die Aufmerksamkeit wieder weit über Sachsen-Anhalt Grenzen hinaus auf sich ziehen. 

Über Kreativorte im Grünen in Sachsen-Anhalt
Die Chancen der Digitalisierung in ländlichen Räumen zu nutzen und Potenziale aufzuzeigen, das sind die Kernpunkte des Projektes "Kreativorte im Grünen" – als eine gemeinsame Initiative der Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt GmbH und des Altmärkischen Regionalmarketing- und Tourismusverbandes. Mit der Altmark als Pilotregion bietet das Portal "Kreativorte im Grünen" einen Überblick über bereits entstandene Kreativorte und informiert, vernetzt und vermittelt Interessenten.

Mehr Informationen zum Grünen Kreativort "Krevese" erfahren Sie hier: Und wenn Sie sich über alle Kreativorte informieren möchten, dann finden Sie hier eine Übersicht.