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Bericht

Zwischen Vorpreschen und Abwarten

Wie in Österreich der Digitale Rundfunk eingeführt wird

Alfred Grinschgl, Geschäftsführer der RTR Quelle: RTR GmbH 13.03.2009

Österreich befindet sich im Bereich des digitalen Hörfunks nach wie vor in einer beobachtenden Situation. Das geht aus dem im Februar vorgelegten landesweiten Digitalisierungsbericht hervor. Darin heißt es, die Hörfunkveranstalter hätten in den vergangenen Jahren wenig Interesse an einer Einführung von Digitalradio gezeigt. Ein Grund hierfür sei die Unsicherheit darüber, welcher technische Standard zur digitalen Hörfunkübertragung sich durchsetzen werde. Vorerst herrsche in Europa lediglich weitgehende Einigkeit darüber, dass die Standards DAB und DAB+ die wahrscheinlichsten Varianten sind. Alfred Grinschgl, Geschäftsführer der Rundfunk und Telekom Regulierungs GmbH (RTR), die für den österreichischen Digitalisierungsfonds zuständig ist: „Meiner Meinung nach gibt es in ganz Europa kein funktionierendes digitales Radio, nicht einmal in Großbritannien.“ Auch dort betrage der Anteil der Digitalradio-Hörer erst etwa 20 %. „Aus diesem Grund haben wir in Österreich bisher kein digitales Radio installiert und uns viele Millionen Euro erspart“, so Grinschgl.
Laut Digitalisierungsbericht bewerteten viele Hörfunkveranstalter die Kosten-Nutzen-Analyse einer Einführung von digitalem Hörfunk skeptisch. Ob die Konsumenten neue Zusatzangebote, die parallel zum bisherigen Radioprogramm digital ausgestrahlt würden, auch nachfragen, werde ebenfalls kontrovers diskutiert. Alfred Grinschgl verweist in diesem Zusammenhang auf eine aktuelle Bedarfserhebung für digitales Radio in Österreich, an der der ORF, die kommerziellen Privatradios und freie Radios teilnehmen. „Ich denke, wir werden ein Ergebnis im Oktober dieses Jahres vorlegen und in weiterer Folge uns sehr genau den Neustart des digitalen Radios in Deutschland ansehen“, resümiert der Geschäftsführer.
Dagegen bescheinigt der Digitalisierungsbericht Österreich bei der Einführung von Handy-TV eine europaweite Spitzenposition. Grinschgl begründet die nach neun Monaten erreichte fünfstellige Kundenzahl mit der rechtzeitigen politischen Kommunikation mit allen Stakeholdern. Den dennoch geringen Werbedruck, mit dem DVB-H propagiert werde, kommentiert er: „Auch hier würde ich warten, ob Deutschland in den nächsten Monaten DVB-H erfolgreich einführen kann.“

Zum Stand der Digitalisierung des Fernsehens verweist Grinschgl auf den von der RTR verwalteten Digitalisierungsfonds. So sei vor allem eine Förderung von HDTV vorgesehen: „Wir fördern den Umstieg von analog auf HDTV gegenüber Kabelunternehmen in den Jahren 2008 und 2009 mit rund 2,4 Millionen Euro.“

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