Derzeit fahren in Deutschland nur wenige Menschen ein E-Bike. Woran liegt das aus Ihrer Sicht?
Der Bestand Pedelecs und E-Bikes wird aktuell mit ca. 4,5 Millionen in Deutschland angenommen, stark steigend, also jeder 20 in Deutschland fährt eines. Da aus unseren Erfassungen mit den Elektrorädern mindestens 4 mal so viel gefahren wird wie mit den 67 Millionen Rädern ohne Unterstützung sieht das Verhältnis völlig anders aus, gemessen an der Nutzung. Für ein so relativ junges Produkt eine enorme Entwicklung!
Vor allem ältere Menschen lassen sich von elektrischen Hilfsmotoren unterstützen – Bleibt das E-Bike ein Nischen-Produkt?
Das stimmt schon lange nicht mehr, gerade der sportive Bereich E-Trekking, E-Mountain Bike und E-Cross bringen die starken Zuwächse, der Altersdurchschnitt geht seit vielen Jahren enorm stark runter, exakte Zahlen dazu liegen aber leider nicht vor.
Ein wichtiger Grund für die Zurückhaltung vieler ist offenbar der Preis – was müsste oder dürfte ein E-Bike für den Massenmarkt kosten?
Elektroräder gibt es mittlerweile ab ca. 600 Euro, also dem Preis für ein Smartphone, somit sind Elektroräder für breite Bevölkerungsschichten erschwinglich, zudem gibt es einen guten Gebrauchtmarkt.
Mehr als ein Fünftel der Deutschen halten E-Bikes für gefährlich, weil sie zu schnell sind. Wie bewerten Sie das?
Das dürfte aus der Unwissenheit über die anfangs erwähnten Unterschiede herrühren und die sehr einseitige Berichterstattung, ein normaler Unfall, egal ob mit dem Auto oder dem Fahrrad ohne Unterstützung, findet kaum den Weg in die Kurznachrichten, aber mit einem E-Bike als Sammelbegriff schafft man es auf die Titelseite oder zumindest als Titelthema auf die Regionalnachrichten.