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Wird das Smartphone zum Reisebüro-Killer?

69 Prozent aller Millenials nutzen Handys zur Reiserecherche

Jens Huwald, Geschäftsführer BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH Quelle: BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH Jens Huwald Geschäftsführer BAYERN TOURISMUS 11.09.2017
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Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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"Laut einer europaweiten Umfrage aus dem letzten Jahr bevorzugen mehr als 69 Prozent aller Millenials ihr Smartphone bei der Reiserecherche und mehr als 35 Prozent nutzen Apps, um die Unterkunft und Ausflüge zu buchen." Das sagt Jens Huwald, Geschäftsführer BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH. "Während der Reise nutzen rund 40 % das Smartphone für die Suche nach Restaurants, 56 Prozent benutzen es als Navigation."







Das Smartphone wird immer mehr zum Reisebegleiter Nummer eins. Die Anwendungen reichen heute von Navigation, Insidertipps oder Beschreibungen touristischer Highlights. Was machen Smartphones und touristische Apps so attraktiv?
Das Smartphone hat in den letzten zehn Jahren den gesamten Alltag revolutioniert und hat sich zum meist genutzten elektronischen Gerät entwickelt. Das geht natürlich nicht an der Reisebranche vorbei. Beispielsweise habe ich früher Reisen vorab zu Hause auf die Minute geplant – heute bekommt man unterwegs ad-hoc Informationen wie Restaurantempfehlungen und Öffnungszeiten von Sehenswürdigkeiten. Das mobile Internet verändert das User Verhalten des modernen Reisenden, der zunehmend zeit- und ortsunabhängig nach Informationen für seine Reise sucht. Reise-Apps bieten nicht nur vor, sondern auch während der Reise Inspirationen, Orientierung und Buchungsmöglichkeiten. Laut einer europaweiten Umfrage aus dem letzten Jahr bevorzugen mehr als 69 Prozent aller Millenials ihr Smartphone bei der Reiserecherche und mehr als 35 Prozent nutzen Apps, um die Unterkunft und Ausflüge zu buchen. Während der Reise nutzen rund 40 % das Smartphone für die Suche nach Restaurants, 56 Prozent benutzen es als Navigation.

Hat damit der klassische Reiseführer ausgedient und stirbt er über kurz oder lang aus -  oder haben die digitalen Dienste auch Grenzen in Bezug auf die Nutzungsvielfalt?
Welches Medium ein jeder auch bevorzugen mag, der Siegeszugs der Digitalisierung wird die Printmedien nicht so schnell ersetzen, wie manch einer prognostiziert. Sie ergänzen sich. Ein Hinweis darauf liefert uns nicht nur das Fortbestehen anderer älterer Medien wie Radio oder Fernsehen, sondern auch die Tatsache, dass Verlage, komplementär zum klassischen Reiseführer digitale Dienstleistungen, so auch Apps, anbieten. Apps haben als digitale Medien den Vorteil, Informationen im Idealfall tagesaktuell und in Echtzeit zu liefern. Das kann der klassische, gedruckte Reiseführer nicht. Dafür kann ein Print-Guide, auch wenn er für zusätzliches Gewicht im Gepäck sorgt, auch dann gelesen werden, wenn kein Handyempfang oder Internet verfügbar ist, wie zum Beispiel auf einer verlassenen Berghütte.

Wie können Verbraucher seriöse und gut recherchierte Tourismus-Apps von unseriösen Angeboten unterscheiden? Welche Angebote sind nach Ihrer Einschätzung attraktiv und empfehlenswert?
Eine gute Orientierung bieten die Beschreibungen und Rezensionen in den App-Stores sowie Onlineforen und Portale, auf denen sich die User austauschen können. Auch auf den Social Media-Kanälen der Apps sind meist Bewertungen der User zu finden. Grundsätzlich gilt: Ob eine Reise-App die Erwartungen erfüllt, zeigt sich erst dann, wenn man sie ausprobiert hat. Jeder einzelne User muss für sich entscheiden, was er von einer App erwartet und welche App diesen gewünschten Nutzen erfüllt – ob Inspirationen, Navigation oder das Tätigen von Buchungen.

Wie steht es um den Datenschutz, wenn die meisten Apps den genauen Standort des Nutzers erfragen? Wie können sich Verbraucher schützen, damit sie im Urlaub nicht zu viel von sich preisgeben?
Das Thema Datenschutz ist sensibel und wir als Unternehmen gehen hiermit sehr verantwortungsbewusst um. Grundsätzlich funktionieren viele Tourismus Apps nur über eine Ortung. Das muss dem Verbraucher bewusst sein. Dieser entscheidet eigenverantwortlich selbst, ob er der entsprechenden App den Zugriff auf seine Daten bzw. seinen Standort erlauben möchte oder eben nicht.

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