Dirk Krüger ist viel und gern mit dem Auto unterwegs. Sein ständiger Wegbegleiter ist das Radio, das die oft langen Fahrten verkürzt. Außerdem gehört Radiohören quasi zum Beruf des Familienvaters, der seit 2008 bei ACR, Europas größtem Car Media Spezialist mit über 300 Fachhändlern in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Beneluxländern, arbeitet. Besonders angetan ist er vom neuen Digitalradio. „Erst neulich habe ich auf der Rückfahrt von Oldenburg bei 90elf das Champions League Spiel von Chelsea gegen Barcelona gehört.“ Auch bei meinem Besuch in seiner Spezialwerkstatt in Halle/Saale muss ich zunächst noch ein bisschen warten, da er gerade noch auf einem auswärtigen Kundentermin ist.
Als er ankommt, erzählt er mir gleich, dass er mit seinem Digitalradio noch immer die Ausnahme auf den deutschen Autobahnen ist und seine Kunden noch wenig über Digitalradio wissen, sich aber schnell von den vielfältigen Informationsdiensten und vom sauberen Klang begeistern lassen. „Zudem sind unsere Kunden überrascht, wie schnell und unproblematisch ein solcher Umbau ist“, erzählt mir der Fachmann, während er die verschiedenen Autoradios mit DAB+, preislich zwischen 170 und 200 Euro, vorführt. Eigentlich sei ein solcher Umbau nichts anderes als ein herkömmlicher Radiowechsel, so der Fachhändler. In den seltensten Fällen brauchen die Spezialisten bei ACR mehr als 40 Minuten für den Einbau, der zudem dank einer festgesetzten Wechselpauschale von 40 Euro finanziell überschaubar ist. Mit Blick auf einen VW Golf V, der gerade vor den Türen des ACR-Marktes steht, weist Krüger jedoch darauf hin, dass eventuell weitere Folgekosten entstehen könnten. So seien je nach Autotyp verschiedene Blenden nötig, da die ursprünglichen Einbauschächte größer sind als die meisten Digitalradios. Für den Golf V wären beispielsweise zusätzlich rund 30 Euro Aufpreis für eine solche Verblendung nötig. Fast in jedem Fall sind aber bei einem Digitalradio-Einbau sogenannte CarBus-Adapter notwendig, die die Fahrzeugelektronik mit dem Digitalradiogerät verbinden. Lediglich nahezu neuwertige Fahrzeuge kommen ohne die gut 70 Euro teure Technik aus.
„Ob die Kunden dagegen ein woanders gekauftes Digitalradio mitbringen oder einen Empfänger bei uns kaufen, macht preislich bei unseren Einbauleistungen keinen Unterschied“, erklärt Krüger. Unterm Strich sei das Gesamtpaket aus Digitalradio und Einbau selten teurer als 300 Euro.
Allerdings sollte der Kunde nur Digitalradios mit beiliegender Klebeantenne kaufen, empfiehlt der Fachhändler, da eine normale UKW-Autoradioantenne nicht in der Lage ist, die Digitalradiofrequenzen störungsfrei zu empfangen. „Daher verkaufen wir bei ACR bewusst nur Digitalradios mit beigepackter Antenne, schon weil ein zusätzliches Verlegen mit einer externen Antenne viel zu aufwendig und teuer ist“, so Krüger. Allerdings weiß ich aus eigener Erfahrung, dass fest installierte Digitalradio-Außenantennen doch noch empfangsstärker sind und vor allem besser halten, als die preiswerte Klebevariante.
Im Hinblick auf den Markterfolg für das neue Digitalradio setzt der Technikmann große Hoffnungen in die neuen All-Inn-Geräte, sogenannte Naviceiver mit Bluetooth, Navigationsgeräte, DVD-Player und DVB-T-Fernsehen. Beim Verlassen des ACR-Marktes gibt mir Dirk Krüger noch ein druckfrisches Prospekt mit, das seine Kunden erst im Sommer erhalten. Darin ein Naviceiver mit DAB+ Tuner. „Das könnte der Durchbruch für Digitalradio im Auto sein“, glaubt Krüger.