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Bericht

Wie in der Schweiz die Radio-Digitalisierung vorangetrieben wird

Schweizer Radio DRS will bis 2015 auf DAB+ umstellen

Vom Säntis aus wird die Ostschweiz mit DAB versorgt Quelle: BAKOM 17.04.2009

 

 

Nach anfänglichen Startschwierigkeiten hat die Schweiz ab 2006 ihr DAB-Netz mit Hochdruck aufgebaut. Aus sprachregionalen Gründen wurden drei verschiedene Ensembles mit unterschiedlichen Radioprogrammen eingeführt. Zuerst das Tessin, danach die Französische Schweiz, die Deutschschweiz sowie das Wallis und Graubünden. „Wir verbreiten je nach Sprachregion zwischen zehn und 13 Programmen. Davon sind vier bis sechs Programme terrestrisch nur über DAB empfangbar, erläutert Ernst Werder, Projektleiter Digitale Vermarktung beim Schweizer Radio DRS/SRG SSR idée suisse. „Bei 220.000 verkauften Digitalradios rechnen wir mit einer Hörerzahl von rund 400.000.“
Das Graubündner Netz wurde bereits in DAB+ aufgebaut. „Die Schweiz hat als erstes Land in Europa konsequent auf DAB+ gesetzt“, kommentiert Matthias Ramsauer, Vizedirektor beim Bundesamt für Kommunikation BAKOM. Das Schweizer Radio DRS verbreite seine Programme bereits seit mehr als 10 Jahren über DAB und werde sein Angebot bis 2015 sukzessive auf DAB+ umstellen. Im Herbst 2009 werde zudem in der Deutschschweiz ein privates Netz mit 18 neuen Programmen in Betrieb genommen. Gleiches sei für 2010 in der Romandie geplant. Zudem spiele die Schweiz im Rahmen von Pilotversuchen auch bei HD-Radio eine Vorreiterrolle. „Seit diesem Jahr dürfen die privaten Radioveranstalter ihre Programme simulcast (gleiche Inhalte über mehrere Rundfunkwege) auch über HD verbreiten“, so Ramsauer. Eine weitergehende Nutzung der UKW-Frequenzen für andere HD-Programme durch die Radioveranstalter werde derzeit diskutiert. 

Nach Angaben des DRS lag die DAB-Abdeckung für den Indoor-Empfang bereits Ende 2008 bei über 90 Prozent und damit genauso hoch wie die von UKW. „Unsere Bestrebungen gingen von Anfang dahin, mit DAB auch die Indoor-Abdeckung zu erreichen, was sicher mit zu einer so markanten Empfangbarkeit geführt hat“, erklärt Ernst Werder. „Im europäischen Vergleich stehen wir sicher sehr gut da. Die Digitalisierung hat bei unseren Hörerinnen und Hörern an Akzeptanz gewonnen und nimmt stetig zu.“

Das zeigt sich auch am Verkauf von Digitalradios. Im Jahr 2008 wurden gut 120.000 Geräte verkauft, sechsmal so viele wie 2007. Alle Fachhändler und Fachmärkte führen Digital Radio-Modelle verschiedenster Marken ab rund 100 Franken in ihrem Sortiment. Von den bis heute in der Schweiz verkauften 220.000 Digitalradios unterstützen bereits mehr als 70 Prozent den Standard DAB+. Seit Mitte 2008 werden in der Schweiz generell nur noch DAB+-fähige Digitalradios verkauft.

Einen Grund für den Siegeszug von Digital Radio in der Schweiz sieht Werder darin, dass das Schweizer Radio DRS seit mehreren Jahren ein gutes Verhältnis zum Handel pflege und diesen mit Werbeartikeln, Schulungen und  Promotionsaktionen fördere. „Zusätzlich werden wir redaktionell von den eigenen UKW-Radioprogrammen unterstützt: Hinweise auf DAB+, Kaufberatung, Digitalradio-Gerätetest und ähnliches.“ Ein TV-Spot, der Digitalradio bekannt macht, runde die Unterstützung ab. Zwei mal im Jahr werde ein nationaler Workshop mit alle wichtigen Herstellern, Importeuren und Händlern organisiert. „Hier stellen wir unsere Ziele vor, den geplanten Weiterausbau und holen in freier Diskussion die Meinung aller zu den geplanten Promotionsaktivitäten ein.“ Mit all diesen Maßnahmen könne ein gutes gegenseitiges Vertrauensverhältnis aufgebaut werden, so Werder.

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