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Wer 3D liebt, geht meist ins Kino

Wie die Zukunft bei den TV-Geräten aussieht

Karl Trautmann, Vorstand ElectronicPartner Quelle: Wolf Busch Karl Trautmann Vorstand ElectronicPartner 18.04.2016
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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"Die Nachfrage nach 3D-TVs ist eindeutig zurückgegangen", konstatiert Karl Trautmann, Vorstand ElectronicPartner. Einen Grund dafür sieht er im Fehlen von ausreichend leicht zugänglichen Inhalten.  







Nach Medienberichten ziehen sich namhafte Hersteller aus der Produktion von 3D-TV-Geräten weitgehend zurück. Ist 3D tot?
Fakt ist: Die Nachfrage nach 3D-TVs ist eindeutig zurückgegangen. Ebenso beobachten wir, dass 3D-Filme von einer stabilen, aber kleinen, Gruppe Verbraucher gekauft werden. Wer von der Technik begeistert ist, geht allerdings meist in 3D-Kinofilme.

Als ein Grund für das Scheitern von 3D werden die mangelnden Inhalte genannt. Was hätte zuerst da sein müssen – starke 3D-Produktionen oder eine höhere Durchdringung mit Abspielgeräten?
Der Content trägt die Hardware – ohne entsprechende Inhalte wird der Fernseher bzw. werden seine technologischen Fähigkeiten überflüssig. Wenn ich mir einen 3D-fähigen Fernseher kaufe und diese Funktion explizit nutzen möchte, dann benötige ich selbstverständlich entsprechenden Inhalt. Das Angebot an 3D-Produktionen ist jedoch überschaubar, was wenig Anreize für den Hardware-Kauf schafft. Wer die 3D-Funktion nutzen will, muss sich hierfür gezielt einen 3D-Blu-ray-Player anschaffen. Das klassische Fernsehprogramm bietet so gut wie keinen Content. Es besteht zwar die Möglichkeit von 2D auf 3D zu konvertieren; das Ergebnis ist wenig zufriedenstellend. Gäbe es mehr und leichter zugänglichen Content, beispielsweise im Fernsehprogramm, wäre der Absatz bei 3D-TVs sicherlich höher.

Als ein weiterer Grund für das Scheitern gelten die 3D-Brillen. Haben alternative 3D-Technologien nun bessere Chancen?
Unserer Erfahrung nach empfinden viele Verbraucher das Tragen einer 3D-Brille auf dem heimischen Sofa als störend und unbequem. Kino vermittelt hingegen ein Erlebnis und  katapultiert den Zuschauer durch die 3D-Brille mitten ins Geschehen. Die Umgebung und die Größe der Leinwand spielen hier eine entscheidende Rolle. Alternative 3D-Technologien in gleicher Qualität, die ohne Brille auskommen, sind bislang nicht auf dem Markt. Auch die Hologramm-Technologie ist noch nicht marktreif.

Ultra-HD ist der neue Trend bei TV-Geräten. Kann eine höhere Auflösung den Blick in den Raum ersetzen?
Ich nehme bei UHD sofort einen Unterschied in der Bildauflösung wahr. Das ist ein Vorteil, der erst recht zur Geltung kommt, wenn das Modell HDR-fähig ist. Spielt zusätzlich ein entsprechender Player UHD-Content ein, kann bestmögliche Bildqualität durchaus attraktiver als Fernsehen mit 3D-Brille sein.

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