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Bericht

Wenn das Gerät DAB+, UKW und Internet kann

Studie „Interactive Radio in Sachsen-Anhalt“ liefert erste Erkenntnisse zur praktischen Radionutzung von hybriden Endgeräten

Vom Moderator zum Hörer: minutenschnelle Hörerumfragen sind mit neuen hybriden Geräten keine Zukunftsmusik mehr Quelle: Media Broadcast/Noxon Alexander Hiller Redakteur Meinungsbarometer.info 06.05.2015

Wochenende besonders gut Fußball gespielt“, fragt der Radiomoderator in den Äther. Eine Hörerin bedient den Drehknopf ihres hybriden Radiogerätes und wählt eine von drei Antworten aus, klickt auf „Bayern München“. Einen Musiktitel später bekommt der Moderator ein erstes Hörer-Ergebnis am Bildschirm angezeigt und kann es on air den Hörern verkünden. Dieses Szenario ist unter dem Namen „NewGen Radio“ als Pilotprojekt schon in Betrieb. Entwickelt vom Netzbetreiber MEDIA BROADCAST und dem Gerätehersteller NOXON. Um abschätzen zu können, ob Hörer und Radiosender tatsächlich an derartigen Szenarien interessiert sind, braucht es belastbare Forschungsergebnisse.

Dafür hat Sachsen-Anhalt ein für Deutschland wegweisendes Forschungsprojekt aufgelegt. Das Kooperationsprojekt „Interactive Radio Sachsen-Anhalt“, deren Feldtest Ende April 2015 abgeschlossen wurde. Die von vielen Projektpartnern getragene Studie hat zum Ziel, den Umgang der Radiohörer in Sachsen-Anhalt mit hybriden Radiogeräten zu erforschen, die sowohl internetfähig sind als auch UKW und DAB+ empfangen können. Des Weiteren sollten auch die Hintergründe der Radionutzung untersucht werden. Welche Erwartungen werden zum Beispiel an DAB+ gestellt, welches sind positive und negative Erfahrungen mit DAB+ und den anderen Empfangswegen.

Warum das Projekt gerade in Sachsen-Anhalt aufgelegt wurde, erklärt MSA-Direktor Heine: „Sachsen-Anhalt ist Dank des langjährigen Engagements der privaten Hörfunkveranstalter bereits ein Traditionsland für Digitalradio. Sowohl MSA als auch die Veranstalter haben die technischen Entwicklungen stets begleitet und waren immer ganz vorn mit dabei. Daher ist es nur konsequent, eine Studie, die Lösungsansätze für die größte wirtschaftliche Herausforderung des privaten Hörfunks – nämlich die erfolgreichen Verknüpfung von Rundfunk und Internet – untersucht, hier in Sachsen-Anhalt aufzusetzen.“

Die Grundgesamtheit der Studie umfasst alle Privathaushalte in Sachsen-Anhalt mit Internetanschluss, die zu Hause DAB+ empfangen können. Daraus wurden 100 Haushalte repräsentativ ausgewählt und mit einem DAB+ Gerät ausgestattet. Ausgewählt wurde das iRadio M110+ des Herstellers NOXON, welches DAB+/DAB, UKW und Internetradio empfangen kann. Das Besondere am Gerät ist: Auf Basis von Logfile-Daten können zahlreiche Informationsebenen der Nutzungssituation analysiert werden. So zum Beispiel
kann erfasst werden, welche Lautstärke der Hörer eingestellt hat, welches Programm er wie lange hört und ob er dieses gerade über UKW, Internet oder DAB+ empfängt. Als Grundlage für die Haushaltsauswahl diente das Hörerpanel von radio SAW.

Noch werten die Projektpartner die vielen gesammelten Daten aus. Aber ein Ergebnis sticht bereits jetzt schon hervor: sobald ein Radiogerät alle drei Übertragungswege darstellen kann, dann hören nur noch sehr wenige Hörer die Programme über UKW.

Weiterhin zeigten die Analysen eine sehr ähnliche Radionutzung über den Tag im Vergleich zu bestehenden Markt-Medien-Analysen. Derzeit beraten die Projektpartner auch darüber, ob das Modell aus Sachsen-Anhalt als bundesweites Modell aufgelegt werden kann.

Das Projekt „Interactive Radio Sachsen Anhalt“

Das Forschungsprojekt hat zum Ziel, den Umgang der Radiohörer in Sachsen-Anhalt mit Geräten zu erforschen, die Internet, UKW und DAB+ übertragen können. Das Kooperationsvorhaben erstreckt sich zwischen August 2014 bis April 2015 und deckt die komplette Feldzeit der ma 2015 Radio II ab.

Projektpartner sind
• Medienanstalt Sachsen-Anhalt (MSA)
• MEDIA BROADCAST GmbH
• Medienforscher Stefan Bischoff, Annelie Beer & Markus Adomeit
• radio SAW
• NOXON

 

 

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