Die ARD will Mitte 2017 eine gemeinsame Radio-App starten, was steckt hinter dieser Initiative?
Die ARD bietet in der ARD Mediathek an einer zentralen Stelle die Abrufinhalte aus Radio und Fernsehen und die Livestreams ihrer Programme an. Hinzu kommen Inhalte des Deutschlandradios und von kooperierten Programmen. Dies bedeutet, dass in der ARD Mediathek gleichzeitig sehr viele Inhalte vorhanden sind. Viele Nutzerinnen und Nutzer der ARD Mediathek richten ihre Aufmerksamkeit vor allem auf Bewegtbildinhalte. Um mehr Aufmerksamkeit auf die hochwertigen Wortbeiträge des Radios, insbesondere der Kulturwellen, zu lenken, sollen diese zusätzlich in dieser neuen App gebündelt angeboten werden. Diese Wortbeiträge sind ein Programmangebot, das in Deutschland einzigartig ist. Diese Inhalte haben ihr Publikum, mit der neuen App sollen sie für die Nutzung auf Smartphones optimiert angeboten werden. Dabei spielen die verschiedenen Formen des Zugangs eine große Rolle: neben den redaktionell ausgewählten Beiträgen gibt es künftig auch personalisierte Empfehlungen: Der Nutzer hat die Möglichkeiten, gerätebasiert seine Interessen anzugeben und erhält in einem fortlaufenden Stream - dem sogenannten Autopilot - zu ihm passende Inhalte. So sollen Mobilnutzer, darunter auch jüngere Nutzerinnen und Nutzer, für diese Inhalte begeistert werden. NPR one in den USA hat gezeigt, dass es von besonderer Bedeutung ist, die Inhalte so zu präsentieren, dass sie sich optimal auf den Mobilgeräten in den Medienalltag der Nutzerinnen und Nutzer integrieren. Damit sinkt die Schwelle, hochwertige Inhalte, die zu den eigenen Interessen passen, zu nutzen. Die neue App ist also ein zusätzlicher Zugang zu diesen Inhalten in der ARD Mediathek.
Welche Angebote genau sollen in der App gebündelt werden?
Es sollen Abrufinhalte gebündelt werden. Es handelt sich um eine zum Nutzungskonzept passende Auswahl der in der ARD Mediathek gebündelten Audios on demand, insbesondere der längeren Formate. Dazu zählen Features, Reportagen, Gespräche, Hörspiele, unter anderem aus den Bereichen Wissen, Unterhaltung, Kultur, Politik und Gesellschaft.
Über welche Kanäle wird die App zu beziehen sein und wird das Angebot kostenfrei sein?
Selbstverständlich wird es für die Nutzung der App keine Zusatzkosten geben, denn die Onlineangebote der ARD sind finanziert aus den Rundfunkbeiträgen der Nutzerinnen und Nutzer. Die App soll für Smartphones optimiert werden und wird für die Betriebssyteme Android und iOS angeboten.
Was bedeutet dies für das ARD/DRadio-Engagement beim Radioplayer? Wird die ARD auch 2017 beim Radioplayer weiter dabei bleiben und warum wird das Angebot nicht einfach beim Radioplayer integriert?
Als fokussierter Contentplayer soll die App die Audio-Podcasts der ARD und von DRadio einfacher zugänglich machen als bisher. Technisch und inhaltlich gesehen, unterscheidet sich die ARD Audio-App damit grundsätzlich vom Angebot des Radioplayers, der als Technologieplattform öffentlich-rechtliche und private Hörer und Hörerinnen von Live-Radio anspricht. Die ARD Audio-App ist also zu keiner Zeit als Konkurrenzangebot zum Radioplayer gedacht oder entwickelt worden. Die ARD ist kooptiertes Mitglied im Beirat der Radioplayer Deutschland GmbH. Diese Mitgliedschaft läuft aktuell bis Ende Juni 2017. Über ein darüber hinausgehendes Engagement sind wir in engen, vertrauensvollen Gesprächen mit der Radioplayer Deutschland GmbH.